Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Dagmar Ullmann-Bautz · 21. Jul 2019 · Theater

Don Quijote und Sancho Panza - ein unvergessliches Paar!

Gestern erlebte ein ausverkauftes Haus am Kornmarktplatz die Uraufführung eines Klassikers der Weltliteratur - „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes - in einer neuen Fassung von Jakob Nolte. Nolte erzählt die Geschichte von Don Quijote und Sancho Panza, dem ungleichen Paar - hier wunderbar besetzt mit den Schauspielern Ulrich Matthes und Wolfram Koch - als Zweipersonenstück voll Witz und geschliffener Dialoge, das durch das kongeniale Spiel der beiden Protagonisten und Gegenparts nochmals gewinnt, interessanter und aufregender wird.

„Don Quijote“, eine Koproduktion der Bregenzer Festspiele mit dem Deutschen Theater Berlin, wird ab 12. Oktober in Berlin zu sehen sein. Der deutsche Autor Jakob Nolte, dessen Theaterstücke wie Romane hochgelobt und preisgekrönt sind, begeistert mit „Don Quijote“, wie eingangs erwähnt, durch seinen Sprachwitz und durch schnelle, kluge Dialoge sowie einer spannenden Durchmischung von Ursprungstext mit moderner Sprache.

Große Träume

Regisseur Jan Bosse hat ganz auf den Plott, den neuen Text und das Können seiner beiden Darsteller vertraut und damit einen herrlich komischen, spannenden und sehr berührenden Theaterabend erschaffen, der die Geschichte zweier Menschen mit großen Träumen erzählt, ausgestattet mit einer ordentlichen Portion Mut und dem unstillbaren Willen, der zu sein, der man tief in seinem Herzen ist.

Liebevoll und furchtlos

Sancho Panza, herzzerreißend komisch gespielt von Wolfram Koch, ist seinem Herrn Don Quijote, wunderbar berührend Ulrich Matthes, voller Liebe ergeben. Gemeinsam taumeln sie furchtlos von einem Abenteuer in das nächste und trotz übelster Rückschläge ist kein Ende abzusehen.

Entfesselte Emotionen

In einen leeren, schwarzen Raum stellt Bühnenbildner Stéphane Laimé einfach nur eine riesige Holzkiste, die aber einige Stückchen spielt, alles wunderbar beleuchtet von Robert Grauel. Nicht nur das Licht zaubert eindrücklichste Stimmungen, auch die wunderschöne Musik von Arno Kraehahn entfesselt Emotionen. Die Kostüme von Kathrin Plath unterstreichen jeweils die Figur, kleiden nicht nur die Körper der Protagonisten sondern auch ihre Charaktere einfach großartig.

Großer Applaus

Nach 150 Minuten purer Spielfreude, Energie und großartigem Können spendete das Publikum begeisterten Applaus.