Absurdes Theater at its best - "Wasser" im Theater Wagabunt
Was für ein köstlich kongeniales Paar! Robert Kahr und Wolfgang Pevestorf stehen zusammen auf der Bühne und erinnern, nein sie sind ein altes, ein seit vielen Jahren raunzendes Ehepaar, ein Komikerpaare wie Stan Laurel und Oliver Hardy, Figuren, wie von Beckett geschaffen, immer quengelnd, kippelnd, aber nicht ohne den anderen auskommend.
Schon öfters haben die beiden gezeigt, wie gut sie einander auf der Bühne ergänzen. Sah man sie schon als Genets Zofen oder als Becketts Vladimir und Estragon, darf man sich jetzt an den beiden Namenlosen im Stück „Wasser“ der jungen, aus Tschechien stammenden Autorin Kateřina Černá erfreuen. Kateřina Černá beweist mit dem Stück großes Talent und Gespür für Sprache und außergewöhnliche Situationen. Seit 25. November und nur noch bis 9. Dezember spielt das Theater Wagabunt das Stück „Wasser“ im TiK in Dornbirn. Inszeniert hat Stephan Kasimir, ausgestattet Caro Stark.
Witziger Text
Der Text beschreibt herrlich absurde Momente, spielt er doch an einem ortlosen Ort in einer zeitlosen Zeit und handelt von zwei Figuren, die wahrscheinlich verwandt sind mit Becketts Vladimir und Estragon. Zwei Menschen in einer Situation, die alles außer Kraft setzt, was bis dahin selbstverständlich war. Sie kennen sich nicht, wissen nicht wo sie sind, wie sie hierhergekommen sind, wie sie hier wieder wegkommen und ob überhaupt. In schnellen witzigen Dialogen zanken sich die beiden, haben sich lieb, nehmen sich beim Wort, hauen sich und dem Publikum Wortfetzen und skurrile Satzgebilde um die Ohren, dass es eine Freude ist.
Überzeugende Regie
Stephan Kasimir hat dem Text den Witz entlockt, hat mit feiner Hand die beiden Schauspieler im Vertrauen auf deren Präsenz geführt. Und das war gut so! Ohne große Aktionen, nur mit Körpersprache, Mimik und Artikulation spielen Kahr und Pevestorf gekonnt mit den Worten.
Wunderbarer Raum
Der Raum, den Caro Stark gebaut hat, ist wunderschön – das grüne Blättermeer, die blassblaue dicke Wolke, die ständig das ersehnte Wasser suggeriert und mittendrin die Waschmaschine, die rauchend und qualmend gefährlicher wirkt, als sie eigentlich ist. Ein Raum, der von den beiden Menschen beseelt wird und somit als Gesamtes ein großartiges Kunstwerk ist.
Schade, dass bisher viel zu wenig Publikum den Weg ins TiK zu dieser wirklich empfehlenswerten Produktion fand. Wer da war, ist begeistert!
Weitere Vorstellungen:
7./8.12., jeweils 20 Uhr und 9.12., 17 Uhr
TiK, Dornbirn
www.tik.co.at