Neu in den Kinos: „Ich Capitano“ (Foto: X-Verleih)
Silvia Thurner · 12. Mär 2018 · Musik

Wo jede und jeder das Beste gibt – der Österreichische Jugendmusikwettbewerb „prima la musica“ ging mit einem Teilnehmerrekord über die Bühne

Vierhundertneunzig Kinder und Jugendliche haben eine spannende Woche hinter sich. Im schönen Ambiente des Vorarlberger Landeskonservatoriums ging der diesjährige Jugendmusikwettbewerb „prima la musica“ für engagierte Musikschülerinnen und –schüler sowie für junge Studierende über die Bühne. In der bis auf den letzten Platz besetzten Kulturbühne AmBach wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer geehrt. Berührende und aufregende musikalische Darbietungen standen im Zentrum der stimmungsvollen Feierstunde. Von Seiten des Musikschulwerkes gab Direktor Peter Heiler Einblicke in das musikpädagogische Schaffen und die außerordentlichen Leistungen der jungen Musikerinnen und Musiker.

Im Wechsel stehen beim jährlich stattfindenden Österreichischen Jugendmusikwettbewerb „prima la muscia“ die Streichinstrumente und die Blasinstrumente mit Einzelbewerben im Mittelpunkt des Interesses. Ergänzend dazu gibt es für Ensembles die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Zum zweiten Mal wurde in Vorarlberg auch die Sparte Volksmusik - mit einer fast 100-prozentigen Zuwachsrate an Anmeldungen - angeboten. Dieses Jahr lag der Fokus bei den Streichern. Überdies stellten sich auch zahlreiche Sängerinnen und Sänger sowie Pianistinnen und Pianisten der Jury.

Viel Wert legen die Initiatoren auf eine möglichst objektive Beurteilung der musizierenden Kinder und Jugendlichen. Aus diesem Grund werden Pädagogen und Musiker aus anderen Bundesländern und dem benachbarten Ausland in die Jury geladen. Die an die Kurzkonzerte stattfindenden Feedbacks der Experten sollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Tipps für den weiteren Weg geben.

Ansteckende Begeisterung

Der Einsatz der Kinder und Jugendlichen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn sie zeigen ein enormes Engagement. Dies war auch bei den Darbietungen der Musikerinnen und Musiker zu erleben, die die Festveranstaltung in der Kulturbühne AmBach bereicherten. Philomene Schmolly an der Violine und Friedrich Wocher berührten mit ihren Werkdeutungen von Joseph Blochs „Petite fantaisie hongroise“ und Astor Piazzollas „Contrabojando“ besonders. Mit dem Song „I hate music“ von Leonard Bernstein unterhielt die Sängerin Nina Oberhauser das Publikum hervorragend und die Pianistin Isa-Sophie Zünd ließ mit der Improvisation Nr. 15 von Francis Pooulenc aufhorchen. Das Hornquartett „halb vier“ mit Hannah Bereuter, Annalena Fink, Björn Ovstegard und Lara Greussing beeindruckte in Tscherepnins „Un chant populaire russe“ mit einem schönen Gesamtklang. Dass die Volksmusik eine große Zukunft hat, zeigte die „Glatt & verkehrt Musikschulband“ mit Sandra Alge, Lina Hagen, Jakob Hemmerling und Guilia Fitz. Für Furore sorgte das Duo „SCHLAGanFall“ mit Felix Burtscher und Steven Moser. Mit ihrer Interpretation des Werkes „8 on three and 9 on two“ von Robert Marino zogen sie das Publikum in ihren Bann. In bester Stimmung entließen Anna Eberle (Oboe), Paul Moosbrugger (Klarinette) und Johanna Bilgeri (Fagott) die Zuhörenden mit der „Suite d’après Corrette“ von Darius Milhaud.

Viele sehr junge Teilnehmer

Auffallend ist die Tendenz, dass die Mehrzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kinder sind. Vor allem in den Kategorien für die Sieben- bis Zehnjährigen traten viele begeisterte kleine Musikerinnen und Musiker vor die Jury. Doch bei den älteren Jahrgängen lichten sich die Anmeldezahlen. Für jene, die sich mit dem Gedanken tragen, ein Instrument zu studieren, wurde vor zwei Jahren eine zusätzliche Kategorie „plus“ eingeführt. Wer sich jedoch zahlreiche Teilnehmer aus den Streicherklassen des Landeskonservatoriums erwartet hat, wurde enttäuscht. Interessant wäre eine Diskussion der Hintergründe.

Die Musikschulen bilden einen wesentlichen Grundpfeiler für eine gute Gesellschaftskultur in der Gegenwart und Zukunft, darin sind sich alle einig. Auch aus diesem Grund unterstützt die Vorarlberger Landesregierung die heimischen Musikschulen großzügig. Erst kürzlich wurde bekanntgegeben, dass die Subventionen in diesem Jahr erhöht werden. Unter anderem erhalten die Wandermusikschulen in den entlegenen Talschaften des Landes zusätzliche finanzielle Mittel.

Die Teilnehmerlisten und Ergebnisse des diesjährigen Landeswettbewerbes „prima la musica“ sind unter folgendem Link einsehbar.
www.musikschulwerk-vorarlberg.at