Das Wiener Burgtheater war mit Molières „Der Menschenfeind“ unter der Regie von Martin Kušej im Bregenzer Festspielhaus zu Gast ( Foto: Matthias Horn))
Silvia Thurner · 08. Sep 2013 · Musik

Musizieren in einem freundschaftlichen Einvernehmen – Christian Tetzlaff, Tanja Tetzlaff und Lars Vogt faszinierten mit ihren Werkdeutungen

Kammermusikalisches Musizieren in seiner schönsten Form erlebten die KonzertbesucherInnen zum Abschluss der diesjährigen Schubertiade in Schwarzenberg. Christian Tetzlaff, Tanja Tetzlaff und Lars Vogt spielten Klaviertrios von Franz Schubert und Antonin Dvorak. Sie zogen mit ihren Interpretationen und ihrer natürlichen Musizierhaltung die Zuhörenden in den Bann und es stellte sich eine anregend positive Konzertatmosphäre ein.

Zuerst spielten Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello) und der Pianist Lars Vogt Franz Schuberts Klaviertrio in Es-Dur (D 898). Transparent führten sie die melodischen Stimmen ineinander und modellierten das rufartige Hauptmotiv, das im Eröffnungssatz ein impulsives Kraftzentrum bildete. Mit einer feinen Spielart entfalteten die Streicher im langsamen Satz das liedartige Thema, während im Klavier das passende Ambiente dazu ausgebreitet wurde. Die einheitliche Klangvorstellung der Drei war auch im Scherzando und im Trio gut nachvollziehbar. Der Finalsatz erklang mit einer spielerischen Freude an Energieimpulsen. Deren Kraft erlosch langsam, so dass der musikalische Fluss fast zum Stillstand kam, um anschließend wieder neu belebt zu werden.

Der Wille zum Ausdruck


Die erfrischende Deutung des Schuberttrios erhöhte die Erwartungshaltung auf Dvoraks Streichtrio, op. 65, denn das Werk beinhaltet zahlreiche emotionale Ausbrüche. Tanja und Christan Tetzlaff musizierten mit einem gesättigten Streicherklang, kraftvoll intensivierte Lars Vogt am Klavier die melodischen Linien und harmonischen Felder. Durch die spezifische Tongebung verstärkte sich die eher depressive Grundstimmung im ersten Satz. Unterstrichen wurde das Aufbegehren durch Wiederholungen und Imitationen, die mit Nachdruck gestaltet erklangen, musikalische Diskurse zwischen den Instrumenten boten reizvolle Konfrontationen. Im zweiten Satz nahm die Musik einen schwebenden Charakter an, denn das Taktmetrum schien außer Kraft gesetzt. Mit einem gemeinsamen Atem stellten die Musiker das „poco Adagio“ in den Raum und betonten im Finalsatz die zuversichtliche Grundstimmung. Mitreißend wurden die aufbäumenden Passagen mit Generalpausen unterbrochen, um anschließend die musikalischen Gestalten wieder neu in Fahrt zu setzen.

Sympathische Geste


Während des Schlussapplauses überreichten Tanja und Christian Tetzlaff ihrem Freund Lars Vogt eine Geburtstagstorte mitsamt brennenden Kerzen. Herzliche Gratulation!