Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Silvia Thurner · 30. Nov 2021 · Musik

Höhepunkt einer erfolgreichen Karriere – Alex Ladstätter gewann das Probespiel bei den Wiener Philharmonikern

Der Klarinettist Alex Ladstätter ist vielen in Vorarlberg als Musiker des Symphonieorchesters Vorarlberg sowie als Initiator der Kammermusikreihe „Krumbach Klassik“ bekannt. Seit einigen Jahren lebt der aus Bregenz stammende Musiker als freischaffender Künstler in Wien. Er wirkte bei namhaften Orchestern im In- und Ausland mit und musizierte regelmäßig im Orchester der Staatsoper Wien. Nun setzte der 37-Jährige einen Meilenstein seines künstlerischen Werdegangs, er konnte das Probespiel bei den Wiener Philharmonikern für sich entscheiden. Im Gespräch mit Silvia Thurner erzählt Alex Ladstätter, was dieser Erfolg für ihn bedeutet.

Silvia Thurner: Seit Jahren bist du mit den Wiener Philharmonikern verbunden, hast mit dem Orchester bereits zahlreiche Konzerte gespielt und warst bei Reisen dabei. Was waren wichtige Marksteine in den vergangenen Jahren?

Alex Ladstätter: Dazu gehören sicher drei große Überseereisen nach Asien und Amerika. Besonders sind für mich auch immer die Konzerte und Opern im Rahmen der Salzburger Festspiele oder die Abokonzerte im Wiener Musikverein.

Thurner: Nun wurde die Stelle für die zweite Klarinette ausgeschrieben und du konntest das Probespiel für dich entscheiden. Ich nehme an, der Andrang war groß. Wie viele Mitbewerber:innen gab es und wie war das Auswahlverfahren?

Ladstätter: Über zwei Tage verteilt waren etwa fünfzig Klarinettist:innen dabei. In der Hauptrunde gab es drei Durchgänge, zwei davon hinter einem Paravent, damit es objektiv bleibt. In der letzten Runde waren wir dann noch zu dritt, dann wurde entschieden.
Thurner: Ist die Rollenaufteilung der Klarinetten in A/B-Klarinette bzw. Bassetthorn, Bassklarinette und Es-Klarinette im Orchester fix festgeschrieben oder werden die Stimmen auch variabel eingeteilt?

Ladstätter: Bei den Wiener Philharmonikern gibt es sechs fixe Planstellen. Drei davon sind Soloklarinettisten, die anderen drei spielen die zweite Klarinette beziehungsweise deren Nebeninstrumente. Ich werde neben der zweiten Stimme eher die tiefen Instrumente Bassklarinette und Bassetthorn bedienen.

Thurner: Was bedeutet es für dich als Musiker, eine fixe Orchesterstelle bei den Wiener Philharmonikern zu haben?

Ladstätter: Das bedeutet für mich natürlich unglaublich viel. Ich habe dieses Orchester in den letzten Jahren sehr intensiv kennenlernen dürfen und habe innerlich immer von einem Festengagement geträumt. Der Wiener Klang und die Art des Musizierens sind weltweit einzigartig.

Thurner: Das Wiener Staatsopernorchester und die Wiener Philharmoniker sind quasi die gleichen Orchester in unterschiedlichen Funktionen. Heißt das, dass du zukünftig in beiden Orchestern mitwirken wirst?

Ladstätter: Die Stelle wurde vom Wiener Staatsopernorchester ausgeschrieben. Außerhalb der Dienste in der Staatsoper nennt sich das Orchester bei Konzerten im Ausland oder beispielsweise bei den Salzburger Festspielen „Wiener Philharmoniker“. Ich werde von Anfang an sowohl in der Oper als auch im Konzert und auf Reisen spielen. Mitglied der Wiener Philharmoniker nennen darf ich mich offiziell aber erst nach bestandenem Probejahr und weiteren zwei Jahren als Angestellter der Wiener Staatsoper.

Thurner: Kannst du abschätzen, welchen Stellenwert zukünftig die Kammermusik neben den Orchesterverpflichtungen einnehmen wird?

Ladstätter: Das Orchester hat schon einen sehr straffen Dienstplan, dennoch gibt es zum Beispiel in der Oper auch einen eigenen Kammermusikzyklus. Ich denke Orchester und Kammermusik lassen sich in Zukunft gut kombinieren.

Thurner: Die Wiener Philharmoniker sind im Sommer in Salzburg engagiert, geht sich „Krumbach Klassik“ zeitlich noch aus?

Ladstätter: Wir wollen auf jeden Fall in Krumbach weitermachen, werden aber wahrscheinlich Format und Termin etwas adaptieren müssen.

Danke für das Gespräch.

www.klassik-krumbach.at