Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Silvia Thurner · 24. Dez 2021 · Musik

Fein musizierte Weihnachtsmusik und Geschichten von Meisen, Kuckuck und Bär – inspirierende Konzertlesung mit dem Posaunenquartett „Tetrapol“ und Monika Helfer

Einen Tag vor Weihnachten luden die Stadt Hohenems, das Posaunenquartett „Tetrapol“ und Monika Helfer in den stimmungsvoll erleuchteten Innenhof des Hohenemser Palastes. In guter Stimmung fanden sich zahlreiche Gäste ein, um sich auf das bevorstehende Fest einzustimmen. Die Posaunisten Wolfgang Bilgeri, Volker Bereuter, Alexander Pasolli und Andreas Hofer spielten eine ansprechende und anspruchsvolle Werkauswahl. Dazwischen vorgetragene Kurzgeschichten von Monika Helfer waren amüsant und machten auch nachdenklich.

Für ihr Weihnachtskonzert stellten die vier in Vorarlberg bestens bekannten Posaunisten eine ansprechende Werkauswahl zusammen, die Musik aus mehreren Jahrhunderten vereinte sowie traditionelle und modern Weihnachtslieder miteinander kombinierte. In guten Arrangements stimmten die Bläser zuerst Mozarts „Abendruhe“ und Schuberts „Nacht“ und das berühmte Adventslied „Maria durch ein Dornwald ging“ an und entfalteten unter den Arkadengängen im Palasthof eine feierliche Atmosphäre.
Aufhorchen ließen die drei Sätze aus der Suite von Tilman Susato. Fröhlich beschwingt formten die Musiker die Tanzsätze aus und gaben dem Saltarello ein kantiges Format, bevor in der Pavane „Call und Response“ zwischen unteren und oberen Registern mit viel Bedacht aufeinander erklang. In Bruckners „Etüde für tiefes Blech“ unterstrich das Posaunenquartett den romantisch erzählenden Duktus und brachte mit einem ausgeglichenen Gesamtklang die harmonischen Farben zum Leuchten.
Hits wie „Winter Wonderland“, „Little Drummer Boy“ und „Joy to the world“ rundeten das Konzert ab, das durch die Kurzgeschichten von Monika Helfer wesentlich bereichert wurde. Die Autorin las fünf Geschichten aus ihrem Buch „Die Bar im Freien“. Nachdenklich stimmte die Kurzgeschichte „Glaubst du das?“. Feinfühlig erzählte Monika Helfer sodann von einem Mann, „der die Vögel liebt“. Kalt berechnend wirkte der Protagonist in der Geschichte „Der Kuckuck“ und eine besondere Form der Herbergssuche entwickelte sich in „Stinkender Bär“. Am inspirierendsten war die Geschichte „Paradies Krankenhaus“, in der sich ein alter Mann von den jugendlichen Krankenpflegerinnen wunderbar umsorgt fühlte.