Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Silvia Thurner · 15. Sep 2012 · Musik

Die Funken sprühten – "Vorarlberg Jazz Astronauts" feierten in der Bludenzer Remise einen großen Erfolg

Die beiden Saxophonisten Lukas Morre und Cenk Dogan sind vielen Musikbegeisterten in Bludenz und darüber hinaus ein Begriff. Sie musizieren in unterschiedlichen Bands, zusammen mit Kollegen hatten sie kürzlich ihren Auftritt als „Vorarlberg Jazz Astronauts“. Die Bludenzer Remise wurde von Fans und Interessierten aus allen Altersschichten gestürmt und in bester Spiellaune ging ein ansprechendes Konzert über die Bühne.

Lukas Morre und Cenk Dogan wissen was sie wollen, nämlich auf der Bühne spielen und wagemutig musikalische Grenzen ausloten. Einen geschickten Schachzug machten die Organisatoren, indem sie den erfahrenen Jazzmusiker und Improvisator Herbert Walser sowie den mitteilsamen Posaunisten Alois Eberl aus Tirol zum gemeinsamen Spiel eingeladen haben. So gab es viel Abwechslung mit Werken von Klassikern wie Dave Brubecks „Take Five“ über Eigenkompositionen von Alois Eberl bis hin zu einem Werk des Vorarlberger Flötisten Norbert Dehmke. Sogar Florian Bramböck hat für die „Vorarlberg Jazz Astronauts“ ein Stück komponiert.

Nach dem Vorbild des Vienna Art Orchestra

Trotz der bunten Mischung an Musikstilen schien das grundlegende Interesse der „Jazzastronauten" an einem Sound á la „Vienna Art Orchestra“ immer wieder durch. Die chorischen Passagen mit Saxophon, Trompete und Posaune im Wechsel mit solistischen Einlagen bewirkten kurzweilige Darbietungen. Besonders die rhythmische Note des Posaunisten Alois Eberle mischte die Stücke oft gut auf und ließ in Verbindung mit der stets präsenten Rhythmus- und Bassgruppe sowie dem Klavier den Groove entstehen. Oft liefen die Fäden beim Trompeter beziehungsweise Hornisten Herbert Walser zusammen. Er bot den quirligen Musikern Stütze und Anleitung.

Originelle Soli

Ein gutes Gespür hatte die Band mit den weiteren Mitgliedern Christian Heuschneider (Piano), Roger Szedalik ( Gitarre), David Soyza (Vibraphon), Herwig Hammerl (Bass) und Stefan Halbeisen (Drums) für die stimmungsvollen Wechsel zwischen den Stücken. Nach einem etwas braven Beginn tauten die Bandmitglieder zusehends auf und wagten überraschende Soli und musikalische Dialoge miteinander. Ein besonderes Augenmerk widmeten sie auch dem dynamischen Ausgleich der Stimmen, wenngleich der Tontechniker am Mischpult nicht immer das Ohr bei den Musikern hatte.

Ein erfolgreicher Beginn

Ein stimmungsvolles Klanggemälde mit einem Touch ‚Ethnosound’ stellten die Musiker mit Norbert Dehmkes Werk in den Raum. Auch ein in Südafrika gehörtes beziehungsweise „gefundenes“ Stück blieb in Erinnerung. Im Laufe des Abends setzen sich alle Musiker an ihren Instrumenten abwechselnd in Szene und das Publikum ging begeistert mit. In bester Stimmung gelang so den wagemutigen und engagierten Instrumentalisten ein beeindruckendes Konzert, das ein Markstein am Anfang eines Weges darstellte.