Bilder- und farbenreicher Jazz – Das David Soyza Quartett bescherte dem Publikum im Feldkircher Saumarkt eine kurzweilige Unterhaltung
Einen vergnüglichen Jazzabend erlebten die Zuhörenden im Feldkircher Saumarkttheater. Im Rahmen des Neujahrsjazzfestivals musizierte der aus Vorarlberg stammende Vibraphonist David Soyza mit seinem Quartett. Von Beginn an verströmten die kreativen Musiker eine gute Stimmung, denn sie spielten mit spürbarem Spaß an der Sache. Darüber hinaus setzten sich Michael Schumacher an der Gitarre, Stephan Goldbach am Bass und Florian Fischer am Schlagzeug als Solisten ebenso in Szene wie sie sich als Teamplayer in den Dienst des musikalischen Ganzen stellten.
Die mitteilsamen Darbietungen lebten vor allem von den Eigenkompositionen, die David Soyza mit seinen Musikern präsentierte. Seine besondere Vorliebe für die Melodie und liedartig gestaltete Themen kam in den einzelnen Nummern besonders zur Geltung. Diese gestaltete er sehr wandlungsfähig, so dass sie in groß angelegten Bögen gesteigert und individuell mit originellen Soli ausgeziert werden konnten. Davon machten die Musiker regen Gebrauch und es war schön mitzuverfolgen, dass sie auf der einen Seite sehr gut aufeinander hörten, und andererseits jeder von ihnen eine individuelle Note einbrachte. Zudem boten die rhythmischen Transformationen hervorragende Möglichkeiten, um den musikalischen Fluss in vielerlei Hinsicht in Bewegung zu setzen. Verblüffend war dabei, dass dies mit aller Selbstverständlichkeit und mit 'weichen' Übergängen geschah. Auf diese Weise entwickelte sich ein besonderes Hörvergnügen, den rhythmischen Modulationen innerhalb der Stücke nachzuspüren.
Michael Schumacher unterstützte an der Gitarre oftmals die Stimme des Vibraphons. Als Partner gab er David Soyza vor allem dann Antrieb, wenn es darum ging, einander Motive zuzuspielen, besondere Stellen zu unterstreichen und zur Auseinandersetzung aufzufordern. Teilweise war jedoch der Gitarrensound im Vergleich zum Vibraphon etwas zu übermächtig ausgepegelt.
Florian Fischer am Schlagzeug wirkte sehr präsent und zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Seine außergewöhnliche musikalische Qualitäten kamen nicht nur im verlässlichen Groove zum Ausdruck, sondern sie zeigten sich auch in den vielgestaltigen Tonqualitäten, die er am Drumset fabrizierte und so manchen Stücken eine ganz eigene Farbe verlieh. Überdies weckte die Körperspannung des Drummers große Erwartungshaltungen bei der Entwicklung der einzelnen Stücke.
Originell und kommunikativ agierte auch Stephan Goldbach am Kontrabass. Bei ihm liefen zahlreiche Fäden zusammen. Als Fundament gestaltete er ebenso plastische wie themenbildende Passagen, die inspirierende Dialoge mit dem Gitarristen und dem Vibraphonisten eingingen.
Aussagekräftige Kompositionen und feinsinnige Spielart
David Soyza stammt aus Vorarlberg, er studierte am Landeskonservatorium sowie am Jazzseminar in Dornbirn. Seit einigen Jahren studiert und lebt er in Nürnberg. Aufmerksamkeit erregte der Musiker Ende 2017, als er mit dem Vorarlberger Jazzpreis 2017 ausgezeichnet wurde. David Soyza hat eine Doppelbegabung als Sänger und Perkussionist bzw. Vibraphonist. Diese kam auch bei den einzelnen Kompositionen gut zum Ausdruck. Aufmerksam und emphatisch war sein Spiel auf dem Vibraphon, denn er agierte auch als Mann der leisen Töne. Ideenreich füllte er Harmonien mit seinen Schlägeln und spielte auch virtuose Riffs mit einem fein austarierten Timbre.
Besonders in Erinnerung blieben Soyzas Kompositionen „Pictures“, die „Tänzerin im Nebel“, sowie „Boot in den Wellen“ und auch „Mephisto“. Aus jeder einzelnen Nummer kristallisierten die Musiker die individuellen Züge heraus. Das Publikum dankte begeistert und herzlich für den abwechslungsreichen und musikalisch inspirierenden Jazzabend.