Musiker:innen aus Südafrika und Kolumbien prägen den besonderen Charakter des Pforte Kammerorchesters Plus. (Foto: Aron Polcsik)
Manuela Cibulka · 18. Nov 2021 · Literatur

Wortlaut - Kurzgeschichtenwettbewerb: Sarah Rinderer als Preisträgerin

Bei dem diesjährigen FM4-Kurzgeschichtenwettbewerb zählte die Vorarlberger Autorin unter den 700 eingereichten Texten zu den großen Zehn. Am 17.11. stand fest, dass sie für ihre Kurzgeschichte „Ein Zimmer" mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde. Wir gratulieren herzlich!

Dieses Jahr bestand die Jury des Wettbewerbs aus Bernhard Aichner (Schriftsteller und Fotograf), Nava Ebrahimi (Schriftstellerin), Franzobel (Schriftsteller), Marjana Gaponenko (Schriftstellerin) und Matthias Gruber (Wortlautgewinner 2020) und es wurde auf Grund der zahlreichen Einreichungen von hohem Niveau und großer Bandbreite lange diskutiert, bis die zehn Gewinner:innen feststanden.
Nachdem die Entscheidung gefallen war, wurden die ersten drei Plätze anschließend an drei aufeinanderfolgenden Tagen bekanntgegeben und mit einer Autorenlesung von FM4 vorgestellt. Platz drei geht an Christian Hödl für „Kilian fucking Berger" und mit „Chemie“ gewinnt Luca Manuel Kieser Wortlaut, den FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb.
Die zweitplatzierte Sarah Rinderer – in Bregenz geboren – studierte Bildende Kunst – Experimentelle Gestaltung sowie Angewandte Kunst- und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz. Sie beschäftigt sich literarisch-künstlerisch mit Sprache, ihren Leerstellen, Weiß- und Zwischenräumen und ihr anonymisiert eingereichter Text beeindruckte durch dessen experimentellen Charakter.
Sie spricht darüber, dass „Spuren, Leerstellen und was sich eben daraus noch ablesen lässt oder was man da noch nachspüren kann", immer ihr Interesse wecken. So entstand auch die Geschichte „Ein Zimmer" durch ihre regelmäßigen Besuche in einem stationären Hospiz und die Beschäftigung mit dem Gebäude, dem besuchten Zimmer und der unterschiedlichen Nutzung. Dem Überlagern von Kommen und Gehen wolle sie in ihrer Geschichte durch das Aufeinandertreffen einer Bewohnerin und eines Bewohners über einen zeitlichen Abstand hinweg nachspüren und sie in einen Dialog treten lassen, ohne dass diese miteinander sprechen.
Von der Jury wird der Text mit Kommentaren wie: „ein sehr beeindruckender, sehr knapper, sehr poetischer und irgendwie auch berührender, ergreifender, schlüssiger Text“, „voller Poesie“, „auf das Nötigste reduziert" und als eine Geschichte, die „dem Leser viel, viel Raum lässt", beschrieben.
Ihre Texte wurden bereits in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht und unter anderem erhielt sie das STARTstipendium des BKA, den Vorarlberger Literaturpreis und das Kunstförderstipendium für Literatur und Kulturpublizistik der Stadt Linz. Zurzeit lebt und arbeitet sie zwischen Wien, Linz und Hard.

www.fm4.orf.at/stories/3019555/
sarahrinderer.at