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Walter Gasperi · 13. Mär 2009 · Film

Der rosarote Panther 2

Ein internationales Team von Kriminalisten soll einem Meisterdieb das Handwerk legen. Dass dies letztlich gerade dem tollpatschigen Inspektor Clouseau gelingt, kann in diesem nur bedingt witzigen Sequel kaum verwundern.

Kurz hintereinander werden die Magna Charta in London, das Turiner Leichentuch sowie das Kaiserliche Schwert in Japan gestohlen. Ein fünfköpfiges internationales Dreamteam – insofern spiegelt „Der rosarote Panther 2“ die Globalisierung - mit einem japanischen Computerspezialisten (Yuki Matsuzaki), einem à la Sherlock Holmes scharf kombinierenden Engländer (Alfred Molina), einem italienischen Charmeur (Andy Garcia), einer schönen indischen Autorin (Aishwarya Rai Bachchan) und dem tollpatschigen französischen Kommissar Clouseau (Steve Martin) soll den Fall lösen. Die Spur führt zunächst nach Italien, dann aber zurück nach Paris, da dort der Diamant „Der rosarote Panther“ gestohlen wird.

Mit Wehmut erinnert man sich bei Howard Zwarts Sequel – es ist beileibe nicht der zweite, sondern der elfte Film der Serie – an Blake Edwards Original aus dem Jahre 1963. Achtmal hat sich Edwards selbst bis 1993 Inspektor Clouseaus angenommen, hat die Hauptrolle sechsmal mit Peter Sellers besetzt, einmal, da sein Star inzwischen verstorben war, aus Archivmaterial mit dem britischen Schauspieler einen Film zusammengeschnipselt und einmal durfte Roger Moore den trotteligen Pariser Inspektor spielen. 2006 wurde die Serie wieder zum Leben erweckt, und Steve Martin soll in die Fußstapfen von Sellers treten.

Müder Aufguss

Der Auftakt mit den weltweiten Kunstdiebstählen ist flott, und nichts von seinem Charme haben trotz ihres Alters von 46 Jahren der animierte Vorspann und die Titelmelodie von Henry Mancini verloren. Doch damit ist es mit dem Vergnügen schon vorbei, zäh ziehen sich die folgenden 90 Minuten dahin. Nur notdürftig zusammengeschustert ist die Handlung und dient einzig dazu, beliebige Gags und Slapstickszenen irgendwie zusammenzuhalten.

Frech gespielt werden soll da mit der allseits geforderten „Political Correctness“, doch diese Gags zünden so wenig, wie Witze um den Papst, die wohl schockieren sollen, im Grunde aber nur niveaulos sind. – Statt zum laut Loslachen reizen diese Szenen, denen jeder Esprit fehlt, mehr zu einem müden und bedauernden Lächeln. Szenen- und Ortswechsel gibt es zuhauf, doch von der Eleganz und der Raffinesse, die das Original von 1963 auszeichnen und zum zeitlosen Komödienklassiker machen, ist hier nichts zu spüren. Und zudem scheint den Machern jedes Timing und jedes Gespür für den Aufbau eines Gags, die teils vorhersehbar, teils einfach einfallslos und altbekannt sind, zu fehlen.

Die Besetzung kann sich zwar durchaus sehen lassen, doch da der Film ganz auf Steve Martin zugeschnitten ist, bleibt Andy Garcia, Alfred Molina, Emily Mortimer oder Jean Reno nur die Rolle von Stichwortgebern. Einzig John Cleese mit seinem Understatement gelingt es, sich als Clouseaus Chef etwas stärker zu profilieren, doch retten kann er mit seinem kurzen Auftritt am Beginn diese flache und – zumindest in nüchternem Zustand – kaum als unterhaltsam zu bezeichnende Nonsense-Komödie nicht.

 

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