Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Peter Füssl · 07. Dez 2010 · CD-Tipp

Trombone Shorty: Backatown

"Supafunkrock" nennt Trombone Shorty seinen Musikstil - und damit ist eigentlich auch schon alles gesagt. Troy Andrews heißt der mitreißende Posaunist mit bürgerlichem Namen, der seinen Spitznamen im heimatlichen New Orleans verpasst bekam, weil er angeblich schon im zarten Alter von vier Jahren bei einer Streetparade mit seiner Posaune mitmarschierte, die größer war als er selber.

Kein Wunder, dass der gute Mann, der mittlerweile 23 ist und auch schon längere Zeit im Dienst von Lenny Kravitz stand, mit seinem Gute-Laune-Sound alles und jeden an die Wand bläst und auch als Trompeter und als Sänger gute Figur macht. Seinen Gumbo kocht Trombone Shorty aber nicht nur mit den New Orleans-typischen Zutaten, sondern würzt den supergroovenden Mischmasch gleich auch noch mit einer Prise Balkan, Latin, Soul oder sägender Rockgitarre und füllt zum Schluss das brodelnde Gebräu in Pop-Charts-tauglichen Dreieinhalb-Minuten-Portionen ab. Unterstützt wird der Chef-Koch von einer perfekt eingespielten Sechs-Mann-Küchencrew, die alle ihre Geschmacksknospen auf wundersame Weise aufeinander abgestimmt haben müssen. Als kleine Draufgaben bröseln noch Starköche wie Lenny Kravitz oder Allen Toussaint ihre Geheimwürze ins Töpfchen – mehr PR-tauglich als musikalisch notwendig. Trombone Shorty live zu erleben, das wäre (m)ein frommer Wunsche für 2011!
(Verve/Vertrieb: Universal)