Das Wiener Burgtheater war mit Molières „Der Menschenfeind“ unter der Regie von Martin Kušej im Bregenzer Festspielhaus zu Gast. (Foto: Matthias Horn)
Peter Füssl · 07. Jun 2011 · CD-Tipp

Three Fall: On a Walkabout – celebrating Red Hot Chili Peppers

Okay, man kann es als Marketingschmäh abtun, dass „Three Fall“ gleich schon ihr erstes Album in der ACT-Reihe „:young german jazz“ den Red Hot Chili Peppers widmen und somit vielleicht auch den einen oder anderen potentiellen Käufer aus der Rockszene zu gewinnen versuchen. Aber gegen gute Schmähs ist ja nichts einzuwenden, denn „On a Walkabout“ ist etwas vom Erfrischendsten und Belebendsten seit langem.

Und die Akteure – Tenorsaxophonist/Bassklarinettist Lutz Streun, Posaunist Til Schneider und Drummer Sebastian Winne  – sind so jung, dass man es ihnen gerne abnimmt, dass die Alternative-Funk-Rocker aus Kalifornien ein wichtiger Teil ihrer musikalischen Sozialisation waren. „Three Fall“ verzichten auf Bass und jegliches Akkordinstrument, entwickeln aber dennoch mit ihrer originellen Instrumente-Kombination einen unglaublichen Groove, der in Ohren und Beine gleichermaßen fährt und dem druckvollen Drive von Peppers-Klassikern wie „Walkabout“, „Can’t Stop“ oder „By The Way“ durchaus gerecht wird. Sie brillieren aber auch mit wunderschönen Balladen wie „Under The Bridge“. Das alles wirkt auch keineswegs irgendwie aufgesetzt, denn verblüffenderweise fügen sich die fünf Rock-Klassiker nahtlos in die sieben Eigenkompositionen von „Three Fall“ ein, die sich durchwegs als gekonnte, oft auch witzige Brückenschläge zwischen den Genres Jazz, Rock, Funk, HipHop, aber auch freier Improvisationsmusik erweisen. Und im Gegensatz zu manchen anderen witzigen Bandprojekten sind diese Musiker durchaus auch versierte Könner auf ihren Instrumenten, die über ein eindrucksvolles Spektrum an Spieltechniken verfügen und auch Anspruchsvolles leicht und locker klingen lassen. Fazit: einfach mal reinhören, das macht Spaß!    
(ACT/Vertrieb: www.rottensteiner-pr.at)