Derzeit in den Vorarlberger Kinos: The Zone of Interest (Foto: Filmcoopi Zürich)
Peter Füssl · 14. Jun 2010 · CD-Tipp

Thomas Strønen/Iain Ballamy Food: Quiet Inlet

Der norwegische Drummer und Live-Elektroniker Thomas Strønen und der englische Tenor- und Sopransaxophonist Iain Ballamy arbeiten schon seit 1998 unter dem Namen Food zusammen, Arve Henriksen, Mats Eilertsen, Maria Kannegard und Ashley Slater zählten seither zu ihren Wegbegleitern. Für „Quiet Inlet“, ihr sechstes Album und ECM-Debut, luden sie nun den norwegischen Trompeter Nils Petter Molvær und den Wiener Gitarristen und Elektronik-Spezialisten Christian Fennesz ein, auf vier bzw. drei Stücken mitzuspielen.

Es handelt sich also jeweils um Trio-Aufnahmen, die 2007/08 live im Osloer Blå-Club und beim Molde-Festival mitgeschnitten wurden. Thomas Strønen verbindet seine unglaublich vielschichtigen Rhythmus- und Klangteppiche mit den außergewöhnlichen Soundscapes von Christian Fennesz zu einem treibenden, manchmal fast schon bedrohlich klingenden, brodelnden Klangstrom, über den Iain Ballamy seine expressiven Saxophonlinien legt. Lyrischer und lautmalerischer geht es zu Werke, wenn Ballamys Wärme in spannenden und kontrastreichen Improvisationen auf den zauberhaft heißkalten Trompetenton Nils Petter Molværs trifft. Die wie organisch gewachsen erscheinende Mischung aus akustischen und elektronischen Sounds hat gleichzeitig etwas Schweres und etwas Leichtes und offenbart auch bei mehrfachem Anhören immer wieder neue Facetten – Food für Gourmets, denen das übliche Fastfood zu simpel gestrickt ist.

(ECM/Vertrieb Lotus)