Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Peter Füssl · 07. Jun 2010 · CD-Tipp

Josefine Cronholm: Songs of the Falling Feather

Sie habe schon immer einen geheimnisvollen impressionistischen Maler in ihrem Kopf gehabt, erklärt die 37-jährige Josefine Cronholm, und die Songs hätten sie gefunden, nicht umgekehrt. Sie sei als Kind in Schweden inmitten eines riesigen Waldes aufgewachsen, wo man schreien konnte, wie man wollte, aber auch die Stille hören konnte.

Kein Wunder also, dass „Songs of the Falling Feather“ ein eher introvertiertes Album ist, das von Gefühlen, von Stimmungen, von wunderbaren Lautmalereien lebt. Und natürlich von Josefine Cronholms natürlicher, klarer, heller und ausdrucksstarker Stimme, die über allem liegt, sich in die musikalischen Pinselstriche ihrer Band hineinschmiegt und den Gemälden ihren unverwechselbaren lyrischen Stempel aufdrückt. Cronholm, die schon lange in Kopenhagen lebt, wo sie auch Gesang studiert hat, ist längere Zeit in den Bands von Django Bates und von Marilyn Mazur unterwegs gewesen und hat in Dänemark und Schweden mehrere Jazz-Awards gewonnen. Mit diesem Album kehrt sie dem Jazz ein bisschen den Rücken zu und nähert sich dem Indie-Pop und Singer-Songwriting an. Wer Rebekka Bakken oder Joni Mitchell mag, für den könnte Josefine Cronholm eine wunderbare Entdeckung sein.

(ACT/Vertrieb: Edel/Rottensteiner)