The Bad Plus: Never Stop
Zwar verwursteten The Bad Plus pro CD maximal zwei Songs von so unterschiedlichen Hitlieferanten wie Nirvana, Abba, Black Sabbath, Radiohead, Vangelis, Pink Floyd, Bee Gees, Tears for Fears oder Burt Bacharach, dennoch waren es gerade diese gleichermaßen frechen wie genialen Coverversionen, die die Aufmerksamkeit auf dieses unkonventionelle New Yorker Trio lenkten. Dass Pianist Ethan Iverson, Bassist Reid Anderson und Drummer Dave King absolut keine fremden Federn notwendig haben, machen sie nun mit dem neunten Album in ihrer zehnjährigen Karriere klar.
„Never Stop“ besteht aus zehn Eigenkompositionen, die wie gewohnt irgendwo im experimentellen Grenzbereich zwischen Jazz, Pop und Rock angesiedelt sind. Unkonventionelle Songperlen voller vertrackter Rhythmen, witzige (Pseudo-)Zitate aus vielen Winkeln der Musikgeschichte und immer wieder überraschende Wendungen, die sich trotz des experimentellen Charakters meist sehr rasch in den Gehörgängen festsetzen. Sie entwickeln einen enormen Drive und wirken so unglaublich spontan und kraftvoll, dass man öfters den Eindruck gewinnt, dem mitreißenden Konzert dreier hervorragend aufeinander eingespielter Könner beizuwohnen, über denen eine gute Idee gerade ein Füllhorn grandioser musikalischer Ideen ausschüttet. Zwischendurch gewähren The Bad Plus mit klassisch-romantisch angehauchten Balladen wie „People Like You“ oder „Snowball“ kurze Verschnaufpausen, damit die Ohren nicht allzu heiß werden, ehe sie wieder mit allerhöchster Energie zur nächsten musikalischen Attacke schreiten. Ein echtes Hörvergnügen!
(Emarcy/Vertrieb: Universal)
