Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Peter Füssl · 27. Sep 2011 · CD-Tipp

Rebekka Bakken: September

Zugegeben: „September“, Rebekka Bakkens fünftes Solo-Album, bringt nichts wirklich Neues, sie hat das Rad nicht nochmals neu erfunden und sie hatte sich die Latte mit ihrer letzten CD ohnehin schon relativ hoch gelegt.

Aber die mittlerweile auf einer schwedischen Pferdefarm lebende Norwegerin geht ihren auf „Morning Hours“ eingeschlagenen Weg in Richtung Singersongwriter-Folkpop konsequent weiter und legt ein makelloses Album mit zehn Eigenkompositionen und drei Covers (den 80er-Jahre-Hit „Forever Young“ der deutschen Synthpop-Band Alphaville, Bruce Springsteens Filmsong „The Wrestler“ und „Love Is Everything“ der kanadischen Songwriterin Jane Siberry) vor, die sich allesamt nahtlos ins perfekte Gesamtbild fügen. Wundervolle Balladen und leicht ins Ohr gehende Midtempo-Songs rücken Bakkens kristallklare, ausdrucksstarke Drei-Oktaven-Stimme ins beste Licht. Dazu hat sicher auch der Bob Dylan-, Daniel Lanois- und Emmylou Harris-erprobte Produzent Malcom Burn sein Schärflein beigetragen, und die aus erfahrenen amerikanischen Vollprofis bestehende Band spielt sich nie in den Vordergrund, sondern „begnügt“ sich damit, der Sängerin einen wirklich perfekten Background zu liefern. Rebekka Bakken hat mit einem Teil der Songs den Tod ihres Vaters verarbeitet, was dem ganzen Album einen wohltuenden Tiefgang verleiht, es hat aber nichts Trübsinniges, sondern vermittelt die stimmungsvollen Seiten der herbstlichen Melancholie. Ein „September“ von zeitloser Schönheit.
(EmArcy/Vertrieb: www.universalmusic.at)