Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Peter Füssl · 08. Mai 2009 · CD-Tipp

Neko Case: Middle Cyclone

Auf dem CD-Cover präsentiert sich die 38-jährige kanadische Sängerin Neko Case als streitbare, mit einem Schwert bewaffnete Amazone, die auf der Kühlerhaube eines alten Straßenkreuzers stehend im Minirock mit wehendem roten Haaren auf Kreuzzug geht.

In ihren Songs geht es unter anderem um die Natur und um ökologisches Bewusstsein, folgerichtig hält der 15. Track auch nichts weiter als eine halbe Stunde Naturgeräusche und Grillengezirpe bereit. In den ersten vierzehn Tracks breitet Neko Case aber auf wunderbare Weise ihr musikalisches Universum aus, das irgendwo im weiten Feld zwischen Country, Pop und Folk angesiedelt ist. Mit ihrer kräftigen und glasklaren Stimme macht sie ihre melodisch wirkungsvollen und einfallsreich arrangierten Songs zu unverwechselbaren Kleinoden, die in ihrer Gesamtheit ein flirrendes, schillerndes, vielfältiges musikalisches Universum abgeben, in dem, wie könnte es anders sein, auch das Thema Liebe nicht zu kurz kommt. Für ihr sechstes Album unter eigenem Namen (nebenbei ist Frau Case ja auch als Frontfrau der New Pornographers erfolgreich) hat sie eine illustre Musikerschar zusammengetrommelt – von „The Band“-Veteran Garth Hudson über Howie Gelbe bis zu diversen „Calexico“-, „Los Lobo“s- und „Sadies“-Musikern, die allesamt dafür sorgen, dass der Cyclone in keiner Phase zu einem lauen Lüftchen verkommt.  (Anti 6973-2 / Vertrieb: edel)