Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Peter Füssl · 28. Dez 2009 · CD-Tipp

Lucien Dubuis Trio & Marc Ribot: Ultime Cosmos

Zuweilen scheinen sich Nonkonformisten magisch anzuziehen – in diesem Fall der Altsaxophonist und Bassklarinettist Lucien Dubuis aus der französischen Schweiz und der amerikanische Gitarrero Marc Ribot.

Während letzterer in der Avantgarde-Szene dank seiner Zusammenarbeit mit den Lounge Lizards, John Zorn, Tom Waits und vieler eigener Projekte bekannt ist wie ein bunter Hund, ist ersterer trotz eines Dutzends veröffentlichter Alben immer noch eher ein Insider-Tipp. Dabei wurde die vor zwei Jahren mit seinem Punk-Funk-Jazz-Trio „Le Retour“ von internationalen Kritikern hochgelobt. „Ultime Jazz“ ist nun nicht weniger herzerfrischend, frech und unkonventionell ausgefallen als der Vorgänger. Dubuis hat den Großteil der Kompositionen beigesteuert, die oftmals mit ungewohnten Klangkombinationen überraschen und unvorhersehbare Wendungen nehmen. Zumeist liefern die Rhythmiker – Roman Nowka am Bass und Lionel Friedli an den Drums - harte, geradlinige Beats, über die Ribot und Dubuis ihre extravaganten, nicht selten von einer gewissen Lust am Skurrilen geprägten Soli legen. Ob filigranes Klangexperiment oder infernalisches Getöse, der Spaß, den diese außergewöhnliche Kooperation allen Beteiligten gemacht haben muss, ist in jeder Phase hörbar – in diesem Fall übrigens auch sichtbar, denn die CD wird im Doppelpack mit einer 20 Minuten langen DVD angeboten. Ein Geniestreich für Leute, die auch Spaß am Spaß haben können!
(enja ENJ-95402/Vertrieb: edel)