A Tribe Called Quest: We Got It From Here ... Thank You 4 Your Service
Auch wenn über dem Come-Back-, das zugleich als Abschiedsalbum deklariert wurde, durch den Tod von Phife Dawg, der im März dieses Jahres im Alter von 45 Jahren den Folgen seiner Diabeteserkrankung erlag, ein dunkler Schatten liegt, gelingt es den Herren aus dem New Yorker Stadtteil Queens, nahtlos auf dem hohen Niveau ihrer frühen Produktionen anzuschließen. Exzellente Rapper der jüngeren Generation erweisen dem ihnen vielfach als Vorbild dienenden Quartett ihre Reverenz durch Gastauftritte, allen voran Busta Rhymes und Kendrick Lamar, aber auch Talib Kweli, André 3000 von Outkast, Consequence oder Anderson.Paak. Bemerkenswerterweise steuerten auch Elton John und Jack White persönlich Instrumentales bei. A Tribe Called Quest liefern in den 16 Nummern eine ungeschönte Bestandsaufnahme, stecken die Finger in die Wunden, propagieren aber weder Hass noch Gewalt, sondern ermutigen, bestärken und versuchen auf positive, auch bissig-eloquente Art den Leuten, die in Schockstarre verharren, die befreiende Power zurückzugeben. Witz und Intelligenz als Gegengewicht zu dummem Populismus und Menschenverachtung. Diese Kampfansage darf man durchaus als Protest gegen Trump verstehen, sie hat aber nichts Verbissenes, sondern etwas Befreiendes – man muss nicht der Black Community angehören, um das zu spüren.
(Smi Epc/Sony)