Musiker:innen aus Südafrika und Kolumbien prägen den besonderen Charakter des Pforte Kammerorchesters Plus. (Foto: Aron Polcsik)
Peter Füssl · 09. Jän 2017 · CD-Tipp

TaxiWars: Fever

Wer bei „Fever“ an den von Peggy Lee bekannt gemachten und in unzähligen Versionen fast zu Tode interpretierten 1950-er Jahre Evergreen denkt, wird vom gleichnamigen punk-jazzigen Opener des belgischen Quartetts TaxiWars möglicherweise ein bisschen überrascht sein – ein explosives Gemisch aus Indie-Rock und Jazz, geprägt von einer druckvoll vorantreibenden Stimme und einem expressiv röhrenden Sax.

Der hyperaktive Sänger Tom Barman und Saxophonist Robin Verheyen zeichnen für die zehn Eigenkompositionen verantwortlich, Bassist Nicolas Thys und Drummer Antoine Pierre finden für die in etwa zu gleichen Teilen kraftstrotzenden wie etwas energiereduzierteren Stücke (von Balladen kann man nicht wirklich sprechen) stets die passenden, immer etwas unorthodoxen Grooves. Man merkt der Band an, dass sie seit ihrem vor einem Jahr erschienen Debütalbum ausgiebig getourt hat und in positivem Sinn zusammengeschweißt wurde. Sie spielten in Clubs und auf Jazzfestivals, aber am meisten wohlgefühlt habe man sich auf Alternative-Rock-Festivals, wo die Musik brodelte und schwelte, erklärt Tom Barman, der als Sänger von dEUS natürlich ohnehin schon über einschlägige Erfahrungen verfügt und gerne mal auf intelligente Weise die Muskeln spielen lässt. Witz und Leidenschaft verbinden sich in immer neuen Konstellationen, so klingt etwa „Honey, It’s The Blues“ als ob Charles Mingus, Archie Shepp und Frank Zappa miteinander jammen würden. Während sich „Controlled Demolition“ knüppelhart in den Kopf hinein hämmert, verführt „En Route“ mit einem sich lässig einschmeichelnden Latin-Rhythmus, und mit dem atmosphärisch dichten Finale „Egyptian Nights“ bringt uns das Taxi schnurgerade auf kürzestem Weg zur Repeat-Taste.

(Emarcy/Universal)