„Sunset Boulevard“ von A.L.Webber in der Inszenierung des Musiktheaters Vorarlberg (Foto: mtvo).
Manuela Cibulka · 23. Aug 2022 · Ausstellung

Plat(t)form 2022 im Fotomuseum Winterthur

Nach zwei Jahren Pause kann dieses Jahr in Winterthur wieder die Plat(t)form – eine Portfolie-Viewing-Veranstaltung, die es sich zum Ziel macht, Nachwuchstalente in der Fotografie zu präsentieren und neue Tendenzen in diesem Bereich aufzuzeigen – besucht werden. 42 ausgewählte internationale Fotograf:innen und Künstler:innen stellen ihre Arbeit dem Publikum als auch einem Team von Expert:innen vor und es besteht die Möglichkeit, persönlich ins Gespräch zu kommen.

Das Fotomuseum Winterthur wurde 1993 gegründet und bildet gemeinsam mit der Fotostiftung Schweiz seit 2002 das Fotozentrum. Hier findet bereits zum 15. Mal die Veranstaltung Plat(tform) statt und das zentrale Ansinnen des Museums Neues in diesem Bereich nicht nur aufzuzeigen, sondern vielmehr auch in den Austausch und Dialog zu treten, wird deutlich.
Die von den Fotograf:innen aufgegriffenen Themen sind durchwegs brisant und zeitaktuell und greifen Problemfelder wie Geschlechterungleichheit, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, Fleischkonsum, Lebensmitteproduktion, Datenschutz, Reproduktion u. ä. auf.
So beleuchtet zum Beispiel der nigerianische Künstler Aàdesokan in seiner dokumentarischen Serie PVC MEATWAY (2018), die mangelnden Hygienestandards auf dem sogenannten Bloody Meat Highway in Lagos.
Mit ihrer Serie Police State (2021–) befasst sich das Kollektiv RAKE, gegründet von den Multimedia-Künstler:innen Nuno Guerreiro de Sousa, Nancy Hurman, Flora Thomas und Vera Zurbrügg, mit dem immer extensiver werdenden Überwachungsapparat in England.
Der niederländische Künstler Jaya Pelupessy wiederum widmet sich in seinem Werk der Erforschung von fotografischen Reproduktionsprozessen. Dazu kreiert er Elemente in seinen Bildern, die sich stets wiederholen.
Diskriminierende Körperstandards sind zentrale Themen im fotografischen Werk von Damla Şahinbaş. In ihrer Serie WE ARE REA (2021) befasst sich die türkische Fotografin mit LGBTQIA+- und weiblichen Personen, die direkt von konservativen Körper- und Geschlechtervorstellungen in der Türkei betroffen sind.

Eine Auflistung aller teilnehmend Künstler:innen und Expert:innen sowie detailliertere Informationen sind im PDF zum Download oder unter: www.fotomuseum.ch/de/presse/, zu finden.


Programm
Freitag, 9.9., 19 – 20:30 Uhr
Talk – die Expert:innen und Pro Helvetia-Gäste präsentieren sich und ihre Arbeit
Samstag, 10.9., 11 – 19 Uhr
Portfolio-Viewing – Besucher:innen und Fachleute im Dialog mit den Fotograf:innen
Samstag, 10.9., 20 – 24 Uhr
Dinnerparty im Museumsbistro George mit Essen, Musik und Diskussionen
Sonntag, 11.9., 11 – 17 Uhr
Portfolio-Viewing – Besucher:innen und Fachleute im Dialog mit den Fotograf:innen

www.fotomuseum.ch