Derzeit in den Vorarlberger Kinos: The Zone of Interest (Foto: Filmcoopi Zürich)
Karlheinz Pichler · 11. Okt 2011 · Ausstellung

„You are wonderful“ – Neue Skulptur von Marbod Fritsch für den öffentlichen Raum

Mit einem gläsernen Buch, das seit Anfang Oktober im Hof der Feldkircher Arbeiterkammer (AK) steht, hat Harald Gfader bekanntlich den mit 15.000 Euro dotierten Feldkircher Kulturpreis 2011 erhalten. Zusätzlich hat die AK aber auch eine Skulptur des in Wien und Bregenz lebenden und arbeitenden Künstlers Marbod Fritsch angekauft, die dieser ebenfalls für den von AK und Stadt Feldkirch ausgeschriebenen Kunst-am-Bau-Wettbewerb eingereicht hatte. Die Arbeit Fritschs ist der Arbeiterkammer gleich viel wert wie jene Gfaders, nämlich 14.000 Euro plus MWSt.

Fritsch hatte seine Arbeit, so wie die anderen Teilnehmer am Wettbewerb auch, anonym eingereicht. Die AK wollte diese unbedingt haben, da sie ein markantes visuelles Zeichen nach außen setze (was auch stimmt). Die Skulptur besteht aus einem fast sechs Meter hohen und 16 Zentimeter dicken (Blei-)Stift aus Stahl, der in einem Abstand von rund anderthalb Metern vor der Eingangsfront der AK schräg gestellt nach oben ragt. Am Spitz des Stifts ist der rund zwei Meter langer Schriftzug „You are wonderful“ aus schwarz beschichtetem, glänzendem Stahl befestigt.

Zitat von Sir Arthur Conan Doyle

Der Satz „You are wonderful“ stammt vom schottischen Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle, dem Schöpfer des legendären Sherlock Holmes. Doyle sagte diese Worte auf dem Sterbebett zu seiner Frau Jane am 7. Juli 1930. Der Krimi-Autor absolvierte einen Teil seiner Schulzeit am Jesuiten-College Stella Matutina in Feldkirch, womit auch der Bezug zur Montfortstadt gegeben ist.  „Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgendetwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden  nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind", diagnostiziert Detektiv Sherlock Holmes in einem der Doyle-Romane.

Stärken im raumbezogenen Schaffen

Zwar ist Marbod Fritsch den meisten Kunstinteressierten vor allem als Zeichner ein Begriff. Mit seiner Bahnschranke im Harder Seebecken, dem Running Man im Feldkircher Reichenfeld und vielen anderen Arbeiten im öffentlichen Bereich hat Fritsch aber immer wieder auch seine Stärken im raumbezogenen Schaffen unter Beweis gestellt. Mit dem auf der Schreibstiftspitze applizierten Arthur-Conan-Doyle-Zitat untermauert der Künstler erneut, dass das konzeptionelle Denken bei ihm stets allgegenwärtig ist.