Das Wiener Burgtheater war mit Molières „Der Menschenfeind“ unter der Regie von Martin Kušej im Bregenzer Festspielhaus zu Gast. (Foto: Matthias Horn)
Thorsten Bayer · 09. Jän 2013 · Aktuell

Neue Serie: Stille Kräfte des Kulturbetriebes - Helfried Hagen

Zum neuen Jahr hat sich auch die Redaktion der KULTUR etwas Neues einfallen lassen: die Rubrik „Stille Kräfte des Kulturbetriebes“. Darin sollen Menschen in kurzen Interviews zu Wort kommen, die wenig oder gar nicht im Rampenlicht stehen, aber für Vorarlberger Kulturveranstalter unverzichtbare Arbeit leisten. Den Anfang dieser Serie, die in loser Folge erscheinen wird, macht Helfried Hagen – eines der „Urgesteine“ am Spielboden Dornbirn.

Bei unzähligen Konzerten steht Helfried Hagen am Einlass. Geschäftsführer Andreas Haim schätzt ihn als „Gedächtnis des Spielbodens". Und für KULTUR-Chefredakteur Peter Füßl, der auch seit den frühen 1980er-Jahren am Spielboden aktiv ist, ist es sehr bezeichnend, dass der Name Helfried am Spielboden manchmal spaßeshalber, aber durchaus zutreffend in „Helferich“ abgewandelt wird.

Von der Lochkartenmaschine bis zu SAP

1946 in Lustenau geboren, arbeitete Helfried Hagen zunächst im Lebensmittelgeschäft des Vaters. Auch beruflich steht er für Kontinuität: Von 1968 bis zu seiner Pensionierung vor 15 Monaten war er als Informatiker bei Zumtobel beschäftigt: „Ich habe die diversen Neuerungen in der Datenverarbeitung von den alten Lochkartenmaschinen bis zu modernsten Großcomputern mitgemacht“, erinnert er sich. Den Anfang machten Lochkartenmaschinen, ab 1972 betreute er den ersten Computer der Firma Zumtobel. Gegen Ende seiner Tätigkeit war die „Systembetreuung der SAP-R3-Landschaft“ seine Aufgabe. Helfried Hagen lebt in Dornbirn und hat mit Ehefrau Karin zwei Söhne.

Seit wann bist Du am Spielboden aktiv?
Ich bin seit ca. 35 Jahren am Spielboden aktiv.

Welche Aufgaben hast Du seitdem dort gehabt?
Ich habe diverse Aufgaben gehabt: Zuerst habe ich beim Umbau des Spielbodens am alten Standort im Kopfbau der Stadthalle in der Jahngasse viele Abende mitgeholfen. Ich habe Hartfaserplatten an die Wände geschraubt, dem Techniker Christian Neunteufel beim Kabelverlegen geholfen, die Beschriftungen der Kabel im Rangierverteiler angebracht und geprüft usw..

In welcher Form arbeitest Du momentan am Spielboden mit?
Ich bin seit 30 Jahren im Vorstand des Vereins Spielboden. Weiters mache ich oft den Besucher-Einlass für den großen Saal. Auch bin ich Ansprechpartner für einige größere Excel-Anwendungen, die ich zusammen mit der Geschäftsführung erarbeitet habe und weiter betreue.

Mit Leib und Seele dabei


Wie kam es zu diesem Engagement?

Ich war schon im Verein „Offenes Haus“ tätig. Als dann Ulrich Gabriel den Spielboden gegründet hat, habe ich mich beim Umbau des Spielbodens im Kopfbau der Stadthalle engagiert. Seit diesem Zeitpunkt bin ich dabei.

Was macht Dir an dieser Arbeit Spaß, was weniger Freude?
Da macht mir alles viel Freude! Ich bin mit Leib und Seele dabei. Weniger Freude macht mir allenfalls, dass ich hie und da durch andere Verpflichtungen verhindert bin, in den Spielboden zu gehen.

Wird Deine Arbeit genug wertgeschätzt?
Ja natürlich!!! Es ist mir immer eine Freude, mit den Angestellten und den anderen Spielboden-Helfern zusammenzuarbeiten und zu plaudern.

Fokus Spielboden


Welche kulturellen Veranstaltungen besuchst Du in Deiner Freizeit?

Außer Spielboden-Veranstaltungen gehe ich gerne ins Kino, besuche klassische Konzerte, gehe ins Theater. Karin sagt: zu wenig Kino, zu wenig Klassik, zu wenig Theater.

Und ganz allgemein formuliert: Was bedeutet Kultur für Dich?
Kultur ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens. KULTUR ist auch eine sehr gute und informative Zeitung über und mit Kultur.