Ehren und Förderpreises des Landes für Kulturschaffende verliehen

Die Verleihung der Preise war pandemiebedingt leider nicht als Festakt vor Publikum möglich, sondern lediglich über einen Livestream mitzuverfolgen. In Anwesenheit der Künstlerinnen Bella Angora und Erika Lutz konnten die Zuseher:innen in den von Barbara Schöbi-Fink (Landesstatthalterin) und Winfrid Nußbaummüller (Kulturabteilungsleiter) gehaltenen Festreden die beiden Künstlerinnen, die den mit 5000 Euro dotierten Ehrenpreis des Landes Vorarlberg erhielten, sowie die Kulturschaffenden Hanna Mathis und Christoph Rohner, die mit dem Förderpreis zu je 2.500 Euro ausgezeichnet wurden, kennenlernen.

An der Schnittstelle zwischen darstellender und bildender Kunst

Die 1968 in Bregenz geborene Sandra Dorner alias Bella Angora arbeitet sowohl genre- als auch grenzüberschreitend und versucht dadurch unterschiedlichste Wahrnehmungsebenen anzusprechen. Sie begann ihre Karriere als Musikerin, inzwischen zählen Performance, Video, Installation und Literatur zu einem weiteren Tätigkeitsfeld. In der Laudation erfuhren wir, dass Konventionen, Werte und Wahrheiten zu demontieren um Erfahrungen zu ermöglichen, zentrales Anliegen in ihrem Werk sei. Heute lebt sie in Wien, erhielt aber bereits international (Zürich, Basel, Kopenhagen, Istanbul und Detroit) große Beachtung.

Pädagogin und Tischlerin mit allen Sinnen

Erika Lutz ist 1966 in Gaißau geboren und lebt heute als freischaffende Künstlerin in Frastanz. Stets vereinte sie ihre pädagogische Ausbildung mit künstlerischem Tun im Bereich des Tischlerhandwerks. In Projekten mit Schulen, Bildungs- und Jugendhäusern werden künstlerische Zugänge geschaffen, um in der Gemsinschaft individuelle Potentiale zu entdecken. In ihrer 2008 gegründeten Ateliergemeinschaft ARTquer richtet sich das kreative Angebot vor allem an junge Menschen mit Handicap, die künstlerisch tätig werden möchten um ihre Selbstwahrnehmen zu schulen und ihr Selbstwertgefühl zu steigern.

Zwischen Fiktion und Dokumentation

Einer der ausgeschriebenen Förderpreise für junge Talente wird an Hanna Mathis vergeben. 1996 in Dornbirn geboren machte sie in den letzten Jahren durch Kurzfilmproduktionen wie 2017 mit "Mission erfüllt" und 2019 mit "In Limbo" auf sich aufmerksam. Regie, Drehbuch und auch Produktion lagen dabei in ihrer Hand und auch in der derzeitigen Arbeit an den "Bike Stories" - Vorarlberger Fahrradgeschichten - ist sie als Regisseurin und Koproduzentin tätig und plant auch hier Fiktives und Dokumentarisches zu verbinden. Ihre Ausbildung in digitalem Medienmanagement und Content Production erhielt sie an der Wiener Fachhochschule und auch Jornalismus zählt zu ihren Professionen.

Momentaufnahmen in der Malerei und im Film

Christoph Rohner wurde 1988 in Bregenz geboren und lebt heute sowohl in Vorarlberg als auch in Wien. An der Angewandten studierte er Malerei, Animationsfilm und Tapisserie. Zu Beginn stand die Malerei im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens, wobei bereits hier aber filmische Momente zentral waren. In seinem 2013/14 entstandenen Kurzfilm "Sowitasgoht" schrieb er das Drehbuch, führte Regie und stand sowohl hinter als auch vor der Kamera. Grenzen zu finden, auszuloten oder auch zu überschreiten sind auch in seinen Arbeiten zentral. Erstmals arbeitet er im  Moment an einem abendfüllenden Dokumentarfilm über gelebte, ökologische Landwirtschaft im "Garten der Solidarität" in Tansania.

www.kunst.bellaangora.net
www.artquer.at
www.hannathemathis.com
www.christophrohner.at