„Kaffee und Zucker?“ Dokumentartheater im TAK in Liechtenstein © Pablo Hassmann
Manuela Schwaerzler · 30. Okt 2019 · Tanz

Bregenzer Frühling 2020

Seit gestern ist das vollständige Programm des Bregenzer Frühlings 2020 bekannt: In der Zeit zwischen 14. März und 23. Mai werden fünf Compagnien aus dem Ausland und zwei österreichische Ensembles in Bregenz zu Gast sein und zwei Uraufführungen sowie vier österreichische Erstaufführungen präsentieren. Außerdem gibt es wieder „Tanz im urbanen Raum“ und eine Produktion des aktionstheater ensembles zu sehen.

Aus Dänemark reist im März das Danish Dance Theatre an und eröffnet mit „Siren“ des schwedischen Choreografen Pontus Lidberg den Bregenzer Frühling im Festspielhaus. Von Homers Odyssee inspiriert greift das Stück den Sirenen-Mythos auf und beleuchtet die Themen Sehnsucht, Kreativität und Einsamkeit.

Im April gastiert die L-E-V Dance Company aus Israel mit „Chapter 3: The Brutal Journey of the Heart”, das sich – ausgehend von der Techno-Szene – „dem Prozess des Reparierens und neu Arrangierens von Liebesbeziehungen widmet“, wie es im Programm heißt. Es folgt aus Korea die Jeon Misook Dance Company, die in der Produktion mit dem schlichten Titel „Bow“ eben dieser Geste nachgeht und den verschiedenen Bedeutungen und Interpretationsmöglichkeiten der Verbeugung nachspürt. Und danach die Uraufführung der neuen Kinderproduktion von Silvia Salzmann: „Alles nur Lemminge“.

Im Mai schließlich verdichtet sich das Programm: Die französische Compagnie Maguy Marin präsentiert „May B“, das auf Schriften von Samuel Becketts basiert und aus dem Jahr 1981 datiert; die Black Box Dance Company aus Dänemark zeigt „A Space in the Dark” von Ben Wright – eine „Hommage an das Menschliche, das Unvollkommene, das Unangemessene und an das Fantastische“ mit Musik von David Bowie; und ebenfalls in Zusammenhang mit Bowie wird der Programmpunkt „Tanz im urbanen Raum“ genannt: Unter dem Motto „Dancing in the Street“ sollen am Sonntag, den 17. Mai 2020 zahlreiche Aufführungen von heimischen Tänzerinnen auf öffentlichen Plätzen in Bregenz zu sehen sein. - Ein überaus passendes Motto, auch wenn der zitierte und titelgebende Song nicht erst seit 1985 in der Version von David Bowie und Mick Jagger bekannt ist, sondern bereits seit den 60er Jahren.
Den Abschluss des Bregenzer Frühlings gestaltet erneut das aktionstheater ensemble mit vier Aufführungen von „Bürgerliches Trauerspiel: Wann beginnt das Leben“.

Programmdetails auf: www.bregenzerfruehling.com
Hinweis: Ein ausführliches Interview mit der künstlerischen Leiterin, Jutta Dieing, erscheint in der Printausgabe Dezember/Jänner der KULTUR.