Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Silvia Thurner · 11. Mär 2019 · Musik

Mut, Freude und Energie – Viel Applaus beim Festakt zum Abschluss des Jugendmusikwettbewerbes „prima la musica“ in der Kulturbühne AmBach

Eine lockere Stimmung herrschte beim Festakt anlässlich der Preisverleihung des 25. Jugendmusikwettbewerbes „prima la musica“. Im vollbesetzten Saal tummelten sich viele Kinder und Jugendliche, die Tage zuvor Großartiges geleistet hatten. In diesem Jahr standen die Bläserinnen und Bläser im Mittelpunkt, denn sie stellten sich solistisch der Jury. Ergänzend dazu wurde Streicher- und Klavierkammermusik sowie Perkussion prämiert. Über 300 musikbegeisterte Kinder und Jugendliche zwischen acht und achtzehn Jahren nahmen beim 25. Wettbewerb teil und freuten sich über die ihnen zuerkannten Auszeichnungen. Ein paar Kostproben im Rahmen des Festaktes machten die große Bandbreite der Musikdarbietungen erlebbar.

Der Wettbewerb „prima la musica“, organisiert vom Vorarlberger Musikschulwerk, ist alljährlich ein Höhepunkt der musikalischen Ausbildung an den Musikschulen des Landes und des Landeskonservatoriums. Nicht nur um geeignete Räumlichkeiten für die Kurzkonzerte kümmern sich die Organisatoren, sondern auch eine gut zusammen gestellte und objektive Jury zählt zur Prioritätenliste. In einem möglichst inspirierenden Rahmen stellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr musikalisches Können und Empfinden in den Räumen des Vorarlberger Landeskonservatorium sowie in der Musikschule Feldkirch unter Beweis. Alle Jurorinnen und Juroren reisen aus anderen Bundesländern oder dem benachbarten Ausland an und sind ausgewiesene Experten ihres Faches. Im Anschluss an die Jurierung dürfen sich die Kinder und Jugendlichen, die sich monatelang und intensiv auf ihren großen Auftritt vorbereiten, auf ein objektives und konstruktives Feedback verlassen.
Das Talent, den Mut und die Sorgfältigkeit der jungen Musikerinnen und Musiker lobte Landesrätin Barbara Schöbi-Fink und gratulierte allen Preisträgerinnen und Preisträgern persönlich. Peter Heiler, Leiter des Vorarlberger Musikschulwerkes, verwies beim Festakt auf die große Wertschätzung, die die musikalische Jugend in Vorarlberg einesteils aus der breiten gesellschaftlichen Verankerung und andernteils aus der Politik und der Wirtschaft erhält. Wenn überdies Musikschullehrerinnen und -lehrer eine Einsatzbereitschaft an den Tag legen, die weit über das gewöhnliche Maß hinausgeht, entstehen für die Kinder und Jugendlichen gute Bedingungen, um mit Freude und Elan zu musizieren. Gleichzeitig verwies Peter Heiler darauf, dass das Miteinander und das aktive Musizieren im Vordergrund stehen sollen.

Beeindruckende Darbietungen

In welcher Art die Kinder und Jugendlichen ihre Musik leben, war beim Festakt in der Kulturbühne AmBach zu erfahren. Gleich zu Beginn lockte Louis Jakobs mit „Farmer’s Tuba“ von Martin Scharnagl das Publikum aus der Reserve und verbreitete mit seinem beschwingten Sound eine gute Stimmung. Ganz andere Töne stimmten Lea Gräßl und Ruth Neyer mit dem feinsinnig musizierten Harfenduett von Marcel Tournier an. Hanna Kaufmann an der Violine und Maximilian Eisenhut an der Viola interpretierten das Allegro aus Mozarts Duett KV 423. Arabisches Flair brachte die Flötistin Bianca Hammerer mit „A la Kasbah“ von Alexandre Georges in die Kulturbühne AmBach und die Klarinettistin Lena Pfitscher begeisterte mit dem schwungvoll gespielten „Scherzetto" von Malcolm Arnold. Den Jazzstandard „Petite Fleur“ gestaltete Samuel Willam auf dem Horn und das Andante aus dem op. 17 von Clara Schumann spielte das „Trio Tabasco“ mit Joelin Buen (Klavier), Philomene Schmolly (Violine) und Anna Schrottenbaum (Violoncello). Als Rausschmeißer sorgte Darius Milhauds „Scaramouche“ mit Daniel Girtler am Saxofon für gute Laune. Was die Korrepetitoren beim Wettbewerb geleistet haben, war auch beim Festakt bestens nachvollziehbar, denn was wären die Darbietungen ohne die hervorragenden Klavierbegleitungen von Nora Calvo-Smith, Mayya Melnichenko und Yunus Kaya?

Mit einem kritischen Blick nach vorne

Das Niveau der Teilnehmenden war durchwegs hoch, merkten die Verantwortlichen an, und erfreulich war auch die Anzahl der musizierenden Schülerinnen und Schüler. Trotzdem ist es wichtig, den Blick kritisch in die Zukunft zu richten. Während viele jüngere Musikschülerinnen und -schüler bis zum Eintritt in die Mittelschule bei „prima la musica“ mitmachen, sind die Teilnehmerzahlen bei den älteren eher gering. An der mangelnden Bereitschaft der Jugendlichen liegt diese Tendenz wohl kaum. Viel mehr müsste diskutiert werden, ob die Anforderungen angemessen sind, die die oftmals ausgewählte Literatur an die höheren Altersklassen stellt. In der berufsorientierten Wertungsgruppe treten fast ausschließlich Studierende des Landeskonservatoriums an. Für sie bietet der Wettbewerb ein ideales Podium, um sich auf die Berufswelt vorzubereiten und die Situation bei Probespielen zu trainieren.

Ergebnislisten:
www.musikderjugend.at/prima-la-musica/landeswettbewerbe/vorarlberg/