„Kaffee und Zucker?“ Dokumentartheater im TAK in Liechtenstein © Pablo Hassmann
Peter Ionian · 12. Sep 2021 · Musik

Livekonzert von Bukahara zur Eröffnung der Schaffarei

Seit Donnerstag wird in Feldkirch die Schaffarei, das Haus der Arbeitskultur, feierlich eröffnet mit drei Tagen Programm. Am gestrigen Samstagabend fand das Finale dieses Eröffnungsreigens statt, mit einer Theateraufführung und Live-Konzerten.

Schon das Mittagessen mit meinem Traumjob – eines der neuen Formate der Schaffarei, war bereits im Vorfeld ausgebucht. Von 12 bis 14 Uhr hatte man dort die Möglichkeit, ein Mittagessen mit Monika Dönz-Breuss, Waldpädagogin im Sibertal zu verbringen. Das soll eine Chance sein, sich mit jemandem auszutauschen, der beruflich bereits dort angekommen ist, wo man selbst gerne hin möchte.

Voll besucht

Und schon um 17 Uhr war auf dem Vorplatz in der Widnau in Feldkirch einiges los. Bei freiem Eintritt eröffneten Mona Ida diesen letzten Tag der großen Eröffnungsparty. Um 19 Uhr gab es die Aufführung von Mut-/Wutausbruch: „Ich würde halt lieber nicht“, einem Theaterstück von Verena Rossbacher. Da war der neu eröffnete Klub im Keller der Schaffarei bereits komplett voll und so manche/r musste somit auf das Theater verzichten.

Für 20 Uhr war das Konzert von Bukahara angesagt und um diese Zeit kamen die Strukturen der Eröffnungsfeier schon an ihre Grenzen. Vor dem Einlass, der von der nordwestlichen Seite her angelegt war, bildete sich eine Menschenschlange bis zurück zur Fahrschule. So wie die anderen Veranstaltungen wurde auch dieses Konzert bei freiem Eintritt angeboten, aber man musste dennoch die 3G Regeln kontrollieren und die Gäste registrieren.

Die Stadt beschallt

Drinnen angekommen befand man sich in einem gut durchdachten, abgetrennten Festivalgelände zwischen Innenstadt und Ardetzenberg. Kuche und Klub bedienten die Terassengäste und versuchten sich dem Ansturm durstiger Festivalbesucher zu erwehren. Im Gelände gab es zwei Getränkebars, die durchgehend gestürmt wurden. Das Areal war proppenvoll und es war gefühlt jede und jeder dort. The Place to be an diesem Abend, so der Eindruck. Und zwar alle Generationen, Nachmittags viele Kinder und Familien, abends alles von Jugendlich bis ältere Erwachsene, total durchmischt. Vor dem Konzert gab es ein kurzes moderiertes Gespräch, bei welchem die Initiatoren der Arbeiterkammer zu Wort kamen.

Kostenlos aber nicht umsonst

Alles wartete auf die Band. Überall lächelnde Gesichter, dementsprechend aufgedreht auch die Stimmung beim Auftritt von Bukahara. Vom ersten Song an wurde mitgetanzt, mitgesungen, mitgeklatscht. Der Band hat das sichtlich gefallen, vor allem nach den vielen durch die Pandemie bedingten Skurrilitäten, wie Strandkorbkonzerten und ähnlichem. Endlich wieder mal dicht gedrängte Menschenmengen, die abtanzen und abfeiern konnten und durften. Und die Leute machten – wie die Band sagte – wirklich jeden Blödsinn mit. So wurde frenetisch gefeiert, dabei musste man halt auch mit einem schunkelnden Publikum mitmachen und vielleicht sogar manche Schlagermomente aushalten. Der Spaß stand im Vordergrund und Spaß hat es den Leuten sichtlich gemacht. Der Sound von Bukahara ist mit seinen Offbeat-Elementen und dem World Music Touch gut tanzbar und wie Kulturreisen durch die Welt. Folkska der vom Balkan bis nach Arabien swingt.

Es wurden lautstark Zugaben eingefordert und auch abgeliefert. Punktladung 22 Uhr war die Live-Musik an diesem Abend fertig. Auf dem Platz tummelten sich noch die Leute, tauschten sich aus, redeten und im Keller gab es noch spontanes Improvisationstheater. Ein starkes Lebenszeichen des neuen Ortes, mit guter Stimmung, die man von den Schaffarei Festivals her schon kennt.