Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Silvia Thurner · 21. Jun 2013 · Musik

In einem guten Kontakt zueinander – das „Pavel Haas Quartett“ spielte feingliedrig und mit schöner Tongebung

Ausgehend von Franz Schuberts Streichquartettsatz (D703) nahm das „Pavel Haas Quartett“ die Zuhörenden bei der Schubertiade Schwarzenberg mit auf eine musikalische Reise über Dvoraks „amerikanisches“ Streichquartett bis hin zum Streichquartett Op. 51/2 von Johannes Brahms. Mit viel Kontakt zueinander reichten die Musiker die Themen weiter, führten musikalische Linien durch unterschiedliche Klangregister und kristallisierten die sich entwickelnden Themenmotive transparent heraus.

Schuberts Streichquartettsatz ist ein bemerkenswertes Werk, das zur Zeit seiner Entstehung weit in die Zukunft wies. Feingliedrig und mit einem gut aufeinander abgestimmten Bewegungsfluss zeichneten die Quartettmusiker Veronika Jaruskova, Marek Zwiebel, Pavel Nikl und Peter Jarusek die thematischen Linien nach und stellten sie zueinander in Beziehung.

Unterhaltend


Antonin Dvoraks Opus 96, das sogenannte „Amerikanische Quartett“ passte sehr gut zur Stimmung an diesem heißen Nachmittag. Den pastoralen Charakter und die an die Folkmusic erinnernde Themenbildungen formten die Musiker beschwingt und mit unterhaltsamer Spielart aus. Ohne Eile und mit ausgeprägten dynamischen Kontrasten erklangen die Hauptthemen. In Form eines großen Liedes wurden die Stimmen und der dazugehörte Klanggrund im Lento ausgekostet. Im Finalsatz ging vom Cellisten ein großer Aufforderungscharakter aus, so dass die Musik einen beschwingten, tänzerischen Duktus annahm.

Spannende Entwicklung


Johannes Brahms’ Streichquartett in a-Moll, Op. 51/2 ist ein Meisterwerk der Themenentwicklung, gespickt mit vielen rhythmischen Details. Das „Pavel Haas Quartett" spielte konzentriert und setzte die Phrasierungsbögen und Artikulationen durchdacht ein, so dass die sich fortwährend und immer wieder neu entwickelnden Motive klar ausformuliert wurden. Auch das Spiel mit rhythmischen Schwebezuständen und verschleierten Taktschwerpunkten kam gut zum Ausdruck. Darüber hinaus ließen schöne Klangfarbennuancen und eine orchestrale Klanggebung im langsamen Satz aufhorchen.