Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Peter Bader · 18. Sep 2011 · Musik

Groovende Global Music

Für tosenden Applaus sorgte am Samstagabend The Syndicate im sehr gut besuchten Freudenhaus im Lustenauer Millennium Park.

Nach dem Tod ihres Bandleaders Joe Zawinul im September 2007 beschlossen die Musiker von The Zawinul Syndicate, seinen Wunsch, die Band zusammenzuhalten, zu respektieren und seine Vision von einer Global Music weiterzuführen; eine Musik, die die Grenzen zwischen Jazz und Weltmusik auflöst. Und so konnte man im Rahmen der Jazztage Lustenau dank Willi Pramstallers Veranstaltungsreihe „Schaulust“ am Samstagabend eine hochmotivierte Band erleben, die in zwei kurzweiligen Sets durch ihre Spielfreude und musikalische Brillanz begeisterte. Emile Parisien (Sopran-Saxophon), Thierry Eliez (Keyboards), Alioune Wade (E-Bass), Munir Hossn (E-Gitarre, Gesang), Aziz Sahmaoui (Percussion, Gesang), Jorge Bezerra (Percussion) und Paco Sery (Schlagzeug) machten an diesem Abend schon mit dem Opener „Search“ klar, was  musikalische Interaktion bedeutet. Dies auch bei den zwei folgenden Titeln „Gibraltar“ und „They had a dream“; mit letzterem schloss das erste Set gefühlsmäßig früh.

Nach der Pause führte Paco Sery am Bühnenrand zuerst solistisch und dann im Dialog mit  dem Bassisten Alioune Wade vor, wie virtuos man eine Kalimba spielen kann. Die aberwitzig schnellen Läufe sorgten für Begeisterungsstürme. „Madagaskar“, „Victims of the groove“, „Fast city“ und "Nubian sundance“: Auch diese aus Zawinuls Feder stammenden Nummern bildeten den Rahmen für ausgiebiges interaktives Improvisieren. Bemerkenswert, mit welcher Präzision etwa lange Solo-Parts - on cue - in vertrackte Unisono-Linien von Keyboard, Sopran-Saxophon, E-Bass und E-Gitarre mündeten. Bemerkenswert, wie einfallsreich die Musik Zawinuls ist und wie einfallsreich die Soli an diesem Abend waren. Und: Mit welcher Leichtigkeit diese zum Teil hochkomplexen musikalischen Strukturen umgesetzt wurden. Bemerkenswert, wie groovend und tanzbar diese Musik ist.

Für den exzellenten Sound sorgte Andi Fitz am Mischpult. Eine Zugabe nach frenetischem Beifall.