Neu in den Kinos: „Ich Capitano“ (Foto: X-Verleih)
Silvia Thurner · 27. Okt 2013 · Musik

Erzählende Musik zur guten Unterhaltung – Das Ensemble „Quart.Art“ und der Organist Michael Schwärzler gaben ein ansprechendes Konzert

In der Kapelle des Landeskonservatoriums gestalteten das Ensemble „Quart.Art“ mit Simone Bösch (Querflöte), Markus Kessler (Violine) Herlinde Tiefenthaler (Bratsche) und Thomas Dünser (Violoncello) sowie der Organist Michael Schwärzler ein stimmungsvolles Konzert zugunsten von „Pink Ribbon“, der österreichischen Krebshilfe Vorarlberg. Auf dem Programm standen unter anderem Werke der englischen Komponisten Christopher Tambling und Gordon Jacobs sowie „klassische“ Flötenquartette. Die Musiker spielten in einer ausgewogenen Kommunikation miteinander, gut integriert in den Gesamtklang wirkte das warme Timbre der Querflötistin Simone Bösch.

Die Werkauswahl zeigte die Vorliebe der Musiker für schwärmerisch romantische und balladenhaft erzählende Kompositionen. Den Mittelpunkt des Konzertes bildeten die „Four Facies“ des englischen Komponisten Gordon Jacobs. Nach barocken Vorbildern und Allussionen an englische Folkmusic wurden darin die einzelnen Stimmen geführt. Eine große Geste über einem betonten Bordun sowie ein Tanz rundeten das Werk ab. Ansprechend wirkte die Musik zu „Océane“ des französischen Komponisten Jerome Naulais, bei dem die Flötenstimme gut in den Streicherklang eingebettet wurde.

Typische Charaktereigenschaften


Weiters präsentierte das Ensemble „Quart.Art“ Ausschnitte aus zwei Flötenquartetten, die die typischen Charaktereigenschaften dieser Besetzung zum Ausdruck brachten. Das Allegro aus dem op. 3 von Franciszek Lessel, einem Schüler von Joseph Haydn, stellte die virtuos ausgestaltete Flötenstimme in den Vordergrund. Ferdinand Ries, Schüler und „Privatsekretär“ von Ludwig van Beethoven, entfaltete im Adagio con moto (aus dem Quartett WoO 35, Nr. 1) eine liedhaft angelegte melodische Linie. Simone Bösch füllte ihren Part poesievoll aus. Mit markant gesetzten harmonischen Wendungen und motivischen Korrespondenzen belebten die Ensemblemitglieder den musikalischen Fluss.

Gutes Fundament


Georg Philipp Telemanns Quartett TWV 43:g4 musizierten Simone Bösch, Markus Kessler, Herlinde Tiefenthaler und Thomas Dünser gemeinsam mit Michael Schwärzler, der den Basso Continuo an der Orgel verstärkte. Auf diese Weise entwickelte sich ein gutes Fundament, das den musikalischen Gestalten Volumen verlieh. Die Akustik in der Kapelle des Landeskonservatoriums und die räumliche Entfernung zur Orgel waren für die Musiker zwar eine große Herausforderung, aber als Ganzes gehört, kam die energiegeladene Musik gut zur Geltung.

Stimmungsbilder an der Orgel


Michael Schwärzler stellte an der Pflüger-Orgel unter anderem Werke des britischen Komponisten Christopher Tambling vor. Zu hören gab es zuerst die „Fanfare for St. Gregory“ und später „Moonlight on the Hills“ und „Trumpeting Tune“. Die Werktitel waren Programm für eine sentimentale Musik, die der Organist durch die Registrierung zusätzlich betonte. Theodore Dubois’ Werke „Marcietta“ und „Marche-Sortie“ bildeten ein anregendes Gegensatzpaar, das vor allem mit dem zweiten Stück eine wirkungsvolle Steigerung erfuhr.