Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Silvia Thurner · 16. Dez 2013 · Musik

Ein besinnliches Konzert, das auch zum Lachen anregte – „Sonus Brass“ und Kurt Sternik bereicherten den Advent

Im dichten Konzertangebot der Adventzeit lenkte die Ankündigung „hört, hört,...“ des „Sonus Brass Ensembles“ die Aufmerksamkeit auf sich. In der Pfarrkirche Haselstauden spielten die fünf international reüssierenden Blechbläser Werke von Vivaldi, Bach, Purcell und Elgar sowie Traditionals. Außergewöhnliche Texte trug Kurt Sternik vor. So wurden die Zuhörenden nicht nur zum sinnlich nachdenkenden Konsumieren von guter Musik und Literatur angeregt, sondern es durfte auch herzhaft gelacht werden.

Das „Sonus Brass Ensemble“ mit Stefan Dünser, Attila Krako (Trompete), Andreas Schuchter (Horn), Wolfgang Bilgeri (Posaune) und Harald Schele (Tuba) hat ein aufregendes und sehr erfolgreiches Jahr hinter sich. Zahlreiche Einladungen zu renommierten Festivals in Finnland, Luxemburg, Deutschland und der Schweiz brachten dem Blechbläserensemble einige künstlerische Höhenflüge ein. Umso erfreulicher ist die bereits traditionelle „Konzerttour“ zur Adventzeit in Vorarlberg.

Virtuose Leichtigkeit


Mit einem konventionellen Programm und auf einem künstlerisch bewundernswert hohen Niveau zogen die Musiker das Publikum in ihren Bann. Obwohl die äußeren Bedingungen im kalten Kirchenraum den Blechbläsern nicht entgegenkamen, musste das Publikum im Hinblick auf die Intonation oder Spieltechnik keine Kompromisse eingehen. Gleich zu Beginn mit Antionio Vivaldis „Concerto in D“ ließ das Blechbläserquintett aufhorchen. Über einem starken und flexiblen Basso Continuo wurden die musikalischen Linien plastisch modelliert. Im langsamen Satz zelebrierte das „Sonus Brass Ensemble“ seinen homogenen Gesamtklang, der sich satt, obertonreich und in sich abgerundet entfaltete.

Die Toccata und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach hat fast jeder Konzertbesucher als eines der berühmtesten Orgelwerke im Ohr. So gesehen ist es ein Wagnis, gerade diese Komposition in einer Bearbeitung für Blechbläser aufzuführen. Doch in der Interpretation des „Sonus Brass Ensembles“ entwickelten sich einige Facetten, die andere Hörperspektiven ermöglichten und musikalische Figurationen in ein neues Licht stellten. Unter anderem wirkte sich der geradlinige Gesamtklang positiv auf die Transparenz der Linienführungen aus und besonders Harald Schele an der Tuba leistete einen großen gestaltenden Beitrag.

Für Abwechslung sorgte Henry Purcells „If Love’s a Sweet Passion“ aus der Oper „Fairy Queen“. Diese Passage spielten alle mit Dämpfer, so dass teilweise die weichen Klangfarben an Holzbläser erinnerten. Nach Bachs „Jesu bleibet meine Freude“ von J.S. Bach wurde der musikalische Blick in Richtung Weihnachten gelenkt.

Weihnachten hier und anderswo


Wie unterschiedlich Weihnachten musikalisch gefeiert wird, illustrierten die Gegensätze zwischen dem raffinierten Arrangement „Saints Halleluja“ und traditionellen Weihnachtsliedern wie „Es wird scho glei dumpa“ oder „Still, still, weil’s Kindlein schlafen will“. Das eine stellte „Sonus Brass“ voller Elan und mit 'Dixiefeeling' mitreißend in den Raum, die anderen spielten sie feinsinnig, jedoch auch in einem etwas betulichen Tempo.

Musik und Literatur ergänzten sich hervorragend


Kurt Sternik hat wohl ein großes Repertoire an Texten, die zur Weihnachtszeit passen. Mit einer hervorragenden Mischung aus bekannten, besinnlichen und amüsanten Textbeiträgen bereicherte er das Konzert. Besonders in Erinnerung blieben der Brief von Virginia an die „Sun“ mit der dringlichen Frage, ob es das Christkind wohl gibt und die Antwort des Chefredakteurs darauf. Auch noch nach dem Konzert lieferten Daniel Glattauers Gedanken über „Vanillekipferl“ und die Geschichte wie Batman, Asterix, das Nashorn und ein Dinosaurer Maria und Josef in der Krippe Gesellschaft leisten, noch amüsanten Gesprächstoff.

 

Tipp:
Hört, hört.....
Das „Sonus Brass Ensemble“ und Kurt Sternik zur Weihnachtszeit

Sonntag, 22.12.2013, Pfarrkirche Nüziders, 17 Uhr
Montag, 23.12.2013, Pfarrkirche Gantschier Bartolomäberg, 20.30 Uhr