"Rickerl – Musik is höchstens a Hobby" derzeit in den Vorarlberger Kinos (Foto: 2010 Entertainment / Giganten Film)
Silvia Thurner · 04. Jul 2011 · Musik

Drei, die sich musikalisch bestens verstehen – Eugen Bertel, Martin Schelling und Allen Smith begeisterten das Publikum im Rahmen der Konzertreihe Sankt Corneli

Eine schöne Abendstimmung bot den idealen Rahmen für eine vergnügliche Stunde mit Musik für Flöte, Klarinette und Fagott. Die drei allseits bekannten Musiker Eugen Bertel, Martin Schelling und Allen Smith spielten Divertimenti aus unterschiedlichen Stilepochen und Kulturkreisen. Das Konzert begann konventionell mit Mozart-Divertimenti und endete höchst spannend mit einem Jazzarrangement von Martin Classen.

Das „Trio Westwinds“ ist selten zu hören, aber wenn Eugen Bertel, Martin Schelling und Allen Smith ein Programm erarbeiten, bieten sie Besonderes. Alle drei sind ausgewiesene Profis ihrer Instrumente, unterrichten am Landeskonservatorium und an diversen Musikschulen des Landes. Überdies sind sie dem musikinteressierten Publikum als Solomusiker des Symphonieorchesters Vorarlberg bekannt.

Angenehme Unterhaltung

In der Wallfahrtskriche Sankt Corneli musizierten Eugen Bertel, Martin Schelling und Allen Smith mit viel Kontakt zueinander. So stellten sich Im Divertimento Nr. 4 in B-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart sogleich die Qualitäten des Trios ein. Neben einer ausgewogenen Klangbalance, zeichneten sich die Werkdeutungen durch ausgeprägte Phrasierungsbögen und kontrastreiche Artikulationsmuster aus. Auch die Bearbeitung des Divertimentos Nr. 1 in B-Dur, das Mozart eigentlich für drei Bassetthörner komponiert hatte, bot farbenreiche Nuancierungen. Seine „Variationen“, op. 10 verfasste Melchior Brugk über ein Thema von Mozart. Unterschiedliche Satztypen und tänzerische Abschnitte bescherten dem Publikum eine angenehme, mitunter etwas naive Unterhaltung, gespickt mit spieltechnischer Brillanz.
Musikalisch gut gesetzt waren die „Tre Bagattelle“ des ungarischen Komponisten Ferenc Farkas. Dass vor allem die Volksmusik eine wichtige Inspirationsquelle für den Komponisten war, wurde in der mitteilsamen Musik deutlich. Musikalische Bilder und die Vögel, die durchs Fenster zu hören waren, fügten sich zu einem außergewöhnlichen Klangerlebnis zusammen.

Musikalische Kraftakte

Den Höhepunkt des Konzertes stellten die „Three Pieces“ von Walter Piston dar. Darin entwickelten die Musiker einen mitreißenden Bewegungsfluss, flächig und wellenförmig bewegt, bäumte sich der musikalische Strom auf. Vor allem dynamisch und spieltechnisch waren die Musiker enorm gefordert. Eugen Bertel, Martin Schelling und Allen Smith modellierten die Musik konzentriert und mit bewundernswerter Kraft.
Robert Muczynskis „Fragments“ boten zum Schluss eine bilderreiche und tänzerische Musik. Das Publikum applaudierte begeistert und erhielt eine Zugabe, die einige zuvor gehörte Kompositionen in den Schatten stellte. Präsentiert wurde eine Jazznummer, die Martin Classen für seinen Lehrer Jost Michaels komponiert hatte. Mit ungebremster Spielfreude stellte das "Trio Westwinds" das Stück in den Raum.