Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Christina Porod · 11. Okt 2013 · Kleinkunst, Kabarett

Magnus André & Thomaselli – Wenig Neues, etwas Saures, viel Interaktion

„Zackige Zauberkunst“ im Zeughaus in Lindau versprachen die Zauberer Magnus André & Thomaselli am gestrigen Donnerstagabend in ihrem ersten gemeinsamen Programm. Zauberkunst lieferten die beiden, zackig war sie auch, dennoch leuchteten die großen Glanzlichter nur kurz.

Magnus André & Thomaselli, das sind Andreas Hartmann und Thomas Röhl. Der Mannheimer Zauberkünstler Andreas Hartmann studierte Sozial- und Freizeitpädagogik, ist Mental-Coach und Dozent für Körpersprache an der Uni Augsburg. Der 1958 geborene Lindauer Magier Thomas Röhl gründet die Zauberfreunde Bodensee, die sich 2005 mit dem Magischen Zirkel Lindau vereinen. 2008 übernimmt Rörl den Vorsitz dieses Zirkels.

Sehr klassisch


Zwei elegant gekleidete Herren mit Zylinder, Frack und Fliege betreten die Bühne. So klassisch ihr Outfit, so klassisch ist auch ihre Darbietung. Außer den weißen Hasen aus einem Zylinder zu zaubern, wird nahezu jeder Trick gezeigt, den sich der Zuschauer vom Zauberer erwartet: Ein Seil lässt sich in mehrere Stücke teilen und verbindet sich wieder zu einem ganzen oder ein Tisch schwebt durch die Luft. Allerlei Kartentricks, Gedankenlesen, Pantomime und das Hütchenspiel sind ebenso Teil der circa zweistündigen Show.
Abwechselnd geben Magnus André & Thomaselli ihre jeweiligen Nummern zum Besten. Dieses Wechselspiel erzeugt, neben der Publikumsbeteiligung, Dynamik.
Von Anfang bis Ende findet Interaktion statt. Mal picken sich die beiden einzelne Zuschauer heraus und bitten sie auf die Bühne, mal eine Handvoll, oder sie lassen alle sitzend oder stehend mitmachen. Der Einsatz der Zuschauer ist fürs Gelingen des Abends ausschlaggebend, denn sonst bliebe es bei zwei Stunden voll mit altbekannter Zauberei. Zweifellos lösen die Zaubertricks Staunen aus und werfen Fragen auf, aber für das völlige Verblüfftsein reicht es an diesem Abend nicht. Dafür fehlt doch noch die Raffinesse.

Sauer macht lustig


Die Stimmung im Saal ist gut, doch ausgelassene Begeisterung kommt nur selten auf. Ein Hochgefühl flammt auf, als Thomaselli einen Trick verrät. Ein Zuschauer wird auf die Bühne gebeten. Er soll herausfinden, in welcher Hand der Magier eine Zitrone versteckt. Der Clou dabei, Thomaselli wirft die Frucht blitzschnell hinter ihn. Dort wird sie vom Zauberer-Kollegen aufgefangen. Auch nach mehrmaliger Wiederholung entdeckt der Ahnungslose den Schwindel nicht. Sauer macht eben doch lustig.
Trotz einiger solcher kleinerer Highlights bleibt das Programm allerdings beim leichten Amüsement. Netter Partyzauber und Zeitvertreib, dem, auch dank des Einbeziehens der Zuschauer, ab und an vergnügliche Weilchen innewohnen.