Neu in den Kinos: Shambhala (© Shooney Films)
Silvia Thurner · 01. Jän 2025 · Musik

Klassik, Pop und Rock gingen Hand in Hand

Das Tonart Jugendsinfonieorchester und die Band „Soloflair“ sorgten für Feierlaune

Die alljährlich stattfindenden Silvester- und Neujahrskonzerte bieten den Schüler:innen der heimischen Musikschulen ein ideales Podium, um ihr Können am Instrument mit gemeinsamen Orchestererfahrungen zu erleben. Seit neunundzwanzig Jahren wirken die tonart Musikschule Mittleres Rheintal und der Lions Club Hohenems zusammen und geben zum Jahreswechsel ein Benefizkonzert. Dieses Jahr wurde den Konzertbesucher:innen in der Kulturbühne AmBach ein grenzüberschreitendes Musikerlebnis geboten, denn nach dem traditionellen ersten Teil mit Wiener und böhmischer Marschmusik und Polkas, mutierte das Tonartjugendsinfonieorchester unter der Leitung von Markus Pferscher zusammen mit der Rockband „Soloflair“ zum Pop- und Rockorchester.

Auf der fein herausgeputzten Bühne stimmten die Jugendlichen das Publikum mit Musik aus Wien und Böhmen und dem Marsch „O du mein Österreich“ von Franz von Suppé auf den festlichen Silvesterabend ein. Alle musizierten höchst konzentriert und gaben dabei das Beste. Mit dem „Egyptischen Marsch“ von Johann Strauß wurde das Publikum sogar mit eigens abgedruckten Noten zum Mitsingen eingeladen. So stellte sich im Saal rasch eine aufgelockerte Stimmung ein und die Streicher:innen zupften, fein aufeinander abgestimmt, die berühmte Pizzicato-Polka der Brüder Josef und Johann Strauß. An die Konzertreise in die Toscana erinnerte das Jugendorchester mit dem Florentiner Marsch, op. 214 von Julius Fučík.

Paula Futscher führte sympathisch und humorvoll durch das Programm und setzte mit ihren Werkeinführungen den Konzertbesucher:innen Bilder in den Kopf, die die anschließenden Höreindrücke maßgeblich beeinflussten. So waren beim „Egyptischen Marsch“ musikalisch tatsächlich eine vorbeiziehende Karawane zu erleben und die südliche Atmosphäre auf dem Hauptplatz von Florenz zu spüren.

Im zweiten Konzertteil ging es mit Kompositionen, unter anderem von Mark Ronson, David Guetta, Etta James und Aretha Franklin in ganz andere Gefilde. Die Band „Soloflair“ (Leitung Klaus Raidt) und die Sängerinnen Ximenia Peralta-Medina und Maria Amanda Studer rockten die Kulturbühne. Gemeinsam mit dem Orchester erklang „Uptown Funk“ und „Titanium“ in passend zugeschnittenen Arrangements von Herwig Hammerl. Die ausgewogene Klangmischung zwischen den Orchestermusiker:innen und der Band, bestehend aus zwei E-Gitarren, E-Piano und Drumset, kam gut zur Geltung. Emotionsgeladen füllten die Sängerinnen ihre Parts aus und fanden damit viel Zustimmung. Aufhorchen ließ die Komposition „Just a Fool“, die der ehemalige Lehrer Simon Proßegger nach Lyrics von Ximenia Peralta-Medina komponiert hat. Mit der Nummer „I’d rather go blind & Higher“ zeigte sich die Band von ihrer lyrischen und funkigen Seite.

In den Bereich des symphonischen Pop führte das tonart Jugendsinfonieorchester sowie Soloflair schließlich mit „Rise like a Phönix“ von Julian Maas/Ali Zukowski und erinnerte damit an Conchita, die im Jahr 2014 beim Eurovision Songcontest für Furore sorgte. Unbeirrt ließen sich die Orchestermusiker:innen danach wieder auf die Tradition ein, denn wie gewohnt wurden die Konzertbesucher:innen mit dem „Radetzkymarsch“ in den Silvesterabend entlassen.

Die gute Beziehung zu und die Wertschätzung für „seine“ Schüler:innen brachte der Orchesterleiter und Musikschuldirektor Markus Pferscher durch seine herzliche Art zum Ausdruck. Er leitete das Orchester motivierend und stellte jene jungen Orchestermitglieder vor, die erstmals beim Silvester- und Neujahrskonzert auftraten. Bei dieser Gelegenheit erwähnte Markus Pferscher, dass sich das Orchester alle fünf bis sechs Jahre neu generiert. So wirkten in den vergangenen 29 Jahren bereits hunderte Musikschüler:innen mit und erfreuten alljährlich die Konzertbesucher:innen.