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Christina Porod · 11. Apr 2017 · Gesellschaft

Das 1. Dialogforum „Flucht – Asyl – Integration“ – ein Austausch geballter Kompetenz

Von Peter Mennel, dem Sprecher der Vorarlberger Plattform für Menschenrechte, erreichte uns folgender Bericht:

Wertschätzendes Austauschen auf Augenhöhe ermöglichen, besseres Verstehen fördern, vernetzen und Handlungsperspektiven entwickeln, waren einige Ziele des „1. Dialogforum Flucht – Asyl – Integration“, zu dem am 4. April die Vorarlberger Plattform für Menschenrechte nach St. Arbogast eingeladen hatte.

Es kamen 60 Personen aus über 20 Organisationen, Vereinen und öffentlichen Verantwortungsbereichen, die in Vorarlberg ehrenamtlich oder beruflich in der Flüchtlingsarbeit engagiert sind. Die Teilnehmer erzählten drei Stunden lang über ihre Erfahrungen, Erkenntnisse, Fragen, Enttäuschungen, Hoffnungen und Anliegen. Das Besondere dieses von Peter Mennel (Vindex - Schutz und Asyl), Susanne Winder und Helmut Eiter (beide FairAsyl) gestalteten Abends war das vielfältige Begegnen in immer neuen Gruppenzusammensetzungen. Die Leitfragen „Was hat sich gut bewährt?“ und „Welche Herausforderungen und Grenzen erfahren wir?“ im ersten Teil mündeten in die Abschlussfragen „Was steht an? Was brauchen wir dringend? Was gilt es zu tun?“. Auf diese Weise sollten sich aktuelle Schwerpunktthemen, Perspektiven und Handlungsimpulse für die Arbeit mit geflüchteten Menschen herauskristallisieren.

Als besonders wichtig und dringlich stellten sich folgende Anliegen und Forderungen heraus:

  • Es braucht eine schnellere und faire Abwicklung der Asylverfahren.
  • Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) ist aufgefordert, mehr Transparenz in Bezug auf die Art und Weise der Interviewführung zu gewährleisten.
  • Die Arbeitsmöglichkeiten für Asylsuchende sollen deutlich mehr ausgebaut werden, angefangen bei der Erweiterung der Angebote gemeinnütziger Tätigkeit der öffentlichen Hand über private Angebote bis hin zur Reaktivierung der ursprünglichen Form der Nachbarschaftshilfe als bewährtes Modell.
  • Es muss dringend die Hilfe für traumatisierte Menschen stärker gefördert werden: durch den Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung, aber auch durch Schaffen von Räumen und Gruppen, in denen heilende Gespräche, Erfahrungen und Beziehungen entstehen können.
  • Konstante und nachhaltige Beziehungen sind der Königsweg der Integration. Dieser Weg braucht Unterstützung – sowohl Patenschaften als auch andere Formen der Begleitung sollen weiter ausgebaut und gefördert werden.

 

Das Dialogforum soll fortgesetzt und nach Wunsch vieler TeilnehmerInnen eine Stimme der engagierten Zivilgesellschaft werden. Peter Mennel, Sprecher der Vorarlberger Plattform für Menschenrechte und Moderator des Abends: „Die geballte Wissens- und Erfahrungskompetenz der teilnehmenden Personen dieses Dialogforums sollte allen Grund dazu geben, dass diese Stimme sowohl in der Öffentlichkeit, als auch bei den politisch Verantwortlichen wahrgenommen und ernstgenommen wird.“

 

Wer Information über das Dialogforum erhalten will, kann sich an Peter Mennel, den Sprecher der Vorarlberger Plattform für Menschenrechte, wenden: www.menschen-rechte-leben.at