"Rickerl – Musik is höchstens a Hobby" derzeit in den Vorarlberger Kinos (Foto: 2010 Entertainment / Giganten Film)
Walter Gasperi · 19. Jul 2009 · Film

Aktuell in den Filmclubs (20. - 26.7. 2009)

Iberia: Nach der Flamenco-Trilogie „Bodas de Sangre“ (1981), „Carmen“ (1983) und „Los Zancos“ (1986) sowie „Flamenco“ (1995) machte der Spanier Carlos Saura 2005 nochmals den Flamenco zum Hauptdarsteller eines Films. Auf eine Spielhandlung wird verzichtet, dafür lädt „Iberia“ zu einer Reise ein, bei der nur mit Tanz und Musik die unterschiedlichen Regionen Spaniens beschrieben werden. Zu den außergewöhnlichen Tänzern in „Iberia“ gehören Sara Baras, Antonio Canales, José Antonio Ruiz, Aida Gómez und Patrick De Bana. Unter den Musikern finden sich die Gitarristen Manolo Sanlúcar, Gerardo Núñez und José Antonio Rodríguez; die Pianistin Rosa Torres-Pardo, die Stars des Flamenco-Jazz Chano Domínguez und Jorge Pardo sowie der Sänger Enrique Morente und seine Tochter Estrella Morente. (MFA – Verleihinfo) – „(Saura) baut auf den Wechsel visueller und musikalischer Rhythmen, vereint scheinbar Unverbindbares und vermittelt ein vielschichtiges Porträt spanischer Identität." (Filmdienst)
TaSKino Feldkirch im Kino Namenlos: Mi, 22.7., 19.30 Uhr; Do, 23.7., 21.30 Uhr


L'heure d'été: Zum 75. Geburtstag der Mutter trifft sich eine über die ganze Welt verstreute Familie im Landhaus nahe bei Paris. Die Stimmung ist gelöst, doch die Mutter macht sich Gedanken darüber, was mit dem Erbe nach ihrem Tod geschehen wird. Die erwachsenen Kinder wollen sich nicht mit der Frage beschäftigen, doch schon in der nächsten Sequenz ist der Ernstfall eingetreten und nach einigen Gesprächen folgt der Ausverkauf des Familienbesitzes – und damit freilich auch von Erinnerungen. – Auf den Spuren von Anton Tschechow wandelt Olivier Assayas in seinem Familiendrama und reflektiert spektakulär unspektakulär und völlig unprätentiös über den Wandel der Zeiten und das Verschwinden von Gefühlen in einer Zeit der Globalisierung, der Rastlosigkeit und des Karrieredenkens.
Filmforum Bregenz im Metrokino Bregenz: Do, 23.7., 20 Uhr; Sa, 25.7., 22 Uhr


Die weiße Hölle vom Piz Palü: Im Rahmen der Ausstellung „Schnee“  werden im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz sowie in Lech zahlreiche Klassiker des deutschen Berg- und Skifilms gezeigt. In „Die weiße Hölle vom Piz Palü“ erzählen Arnold Fanck und Georg Wilhelm Pabst von einem Bergsteiger, dessen Frau vor Jahren durch seinen Leichtsinn am Piz Palü tödlich verunglückte. Jährlich kehrt er nun an die Unfallstelle zurück und lernt so eines Tages ein junges Paar kennen, mit dem er sich gemeinsam an die Besteigung des Berges macht. Doch dann bricht ein Sturm los, der das Trio zum Biwakieren zwingt. – Ein Meilenstein des Genres, der von den Nazis 1935 um 40 Minuten gekürzt wurde (unter anderem wurden die Szenen mit dem bereits emigrierten jüdischen Schauspieler Kurt Gerron geschnitten) und dessen Originalfassung von 1929 erst 1996 wieder entdeckt wurde. Die bei der Uraufführung sensationellen Berg- und Naturaufnahmen sind auch heute noch atemberaubend. Bezweifelt werden darf freilich, ob 16.30 Uhr im Hochsommer ein Vorführtermin ist, der auf großes Publikumsinteresse trifft.
Vorarlberger Landesmuseum, Bregenz: So, 26.7., 16.30 Uhr



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