Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Peter Füssl · 02. Feb 2011 · CD-Tipp

Verneri Pohjola: Aurora

In Finnland ist der 33-jährige, aus einer bekannten Jazzdynastie stammende Trompeter Verneri Pohjola längst ein vielfach ausgezeichneter Star, und man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass er mit seinem Debut-Album auf ACT sehr schnell auch die ihm gebührende internationale Anerkennung finden wird. Denn Pohjola ist nicht nur ein exzellenter, an Miles Davis orientierter Instrumentalist, sondern auch ein äußerst origineller und vielseitiger Komponist, der vor allem mit seinem ganz besonderen Talent im Umgang mit den unterschiedlichsten Klangfarben und -kombinationen überzeugt.

So hat er für die acht abwechslungsreichen Stücke auf „Aurora“ ein Streichquartett, Piano, einen Bläsersatz und drei verschiedene Rhythmusgruppen engagiert, die jedes Stück mit einer ganz speziellen Note versehen, und am Ende lässt der Klangmagier Verneri Pohjola doch wieder alles wie aus einem Guss erscheinen. Hymnisches, Elegisches und Meditatives wechselt mit lässigen Grooves, brodelnden Eruptionen und expressiven Klanggewittern – Pohjola verfügt über ein sicheres Gespür für dezente, aber wirkungsvolle Effekte. Dass Verneri Pohjola als einzige Fremdkompositon ausgerechnet Joaquin Rodrigos „Concierto De Aranjuez“, bei dem man in Sachen Jazztrompete natürlich zuallererst an Miles denkt, ausgewählt hat, beweist seinen Mut, aber seine Version kann auch durchaus neben jener seines berühmten musikalischen Vorbildes bestehen. Mitunter lässt Verneri Pohjola auch einen Sinn für feinen Humor durchblicken, so heißt das letzte Stück „At The End Of This Album“ und eröffnet schon die Vorfreude auf die nächste Produktion des kreativen Finnen.
(ACT/Vertrieb: www.rottensteiner-pr.at)