Tonbruket: Dig it to the end
„Vinegar Heart“, das erste Stück der zweiten CD von Tonbruket, ist knapp neun Minuten lang und beinhaltet eigentlich schon alles, was diesen Silberling absolut herausragend macht: kraftvoll-aggressive Energieausbrüche, psychedelisch angehauchte Klangbilder und raffinierte Soundeffekte.
Ganz zu schweigen von den instrumentalen Fertigkeiten der Akteure, allen voran Gitarrist Johan Lindström, der mehr als die Hälfte der Tracks komponierte und vor allem auf der Pedal Steel-Guitar höchst Interessantes beizusteuern weiß. Bassist Dan Berglund, der seinen e.s.t.-Ruhm nochmals auskostend beim Erstlingswerk medial im Vordergrund gestanden ist, hat sich nunmehr auf eine gleichberechtigte Ebene innerhalb der bewusst als Kollektiv auftretenden Band zurückgezogen, seinem frappierenden Spiel auf dem Kontrabass tut dies freilich keinerlei Abbruch. Auch Pianist Martin Hederos und Drummer Andreas Werlin gelingt es durchwegs, den ausgefallenen Gruppensound mit besonderen Akzenten zu veredeln. „Dig it to the end“ dürfte für aufgeschlossene Jazz- und Rock-Fans gleichermaßen interessant sein, hat aber absolut nichts mit Jazzrock zu tun, sondern spielt sich in völlig eigenständigen Gefilden ab. Höchst beachtlich!
(ACT/Vertrieb: www.rottensteiner-pr.at)
