Neu in den Kinos: „Teaches of Peaches" Musikdoku des gebürtigen Vorarlbergers Philipp Fussenegger (Foto: Avanti Media Fiction)
Peter Füssl · 11. Jän 2016 · CD-Tipp

TaxiWars

Ihr gemeinsames Fable für den treibenden, impulsiven und von unkonventionellen Ausbrüchen geprägten Jazz der 1960er/70er-Jahre, den Jazzfans mit Namen wie Pharoah Sanders, Archie Shepp oder Charles Mingus verbinden, lässt sich aus dem Debutalbum dieses belgischen Quartetts ebenso heraushören wie die Verwurzelung des Bandleaders im Alternative-Rock.

Denn Tom Barman ist nicht nur der Kopf der 1989 gegründeten, international erfolgreichen Indie-Band dEUS, sondern auch ein ausgewiesener Jazzkenner und –liebhaber. „Ich wollte, dass TaxiWars scharf, pointiert, punky und trashy klingen. Lange Soli sind absolut tabu,“ erläutert der wandlungsfähige Sänger/Rezitator das Bandkonzept, und er gab dem musikalischen Kopf der Band, dem Saxophonisten Robin Verheyen, folgende, offenbar hilfreiche Kompositionsanweisung: „Stell dir Art Blakey, Morphine, Max Roach und Prince vor!“ Verheyen schuf jedenfalls die exakt passende, zwischen spannungsgeladenem Knistern und hochenergetischen Ausbrüchen gelagerte musikalische Umsetzung zu Barmans unkonventionellen Texten, in die er auch ein Gedicht von Amit Majmudar integriert hat. Bassist Nicols Thys und Drummer Antoine Pierre fabrizieren als ideales Gespann jene pulsierende rhythmische Grundlage, über die der Saxophonist seine expressiven Ausbrüche und Tom Barman seine mal schmeichelnd verlockenden, mal zornigen Wortkaskaden legen können. Egal ob man unkonventionellen Jazz oder unkonventionellen Rock liebt – TaxiWars ist (k)ein Geheimtipp!

(Universal)