Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Peter Füssl · 03. Jän 2012 · CD-Tipp

Sinikka Langeland: The Land That Is Not

Wie auf ihrem 2006 erschienenen ECM-Debut „Starflowers“ hat die norwegische Sängerin und Kantele-Spielerin Sinikka Langeland auch auf „The Land That Is Not“ die erste Riege der zweiten Generation nordischer ECM-Musiker um sich geschart.

Trompeter Arve Henriksen und Saxophonist Trygve Seim aus Norwegen, der schwedische Bassist Anders Jormin und der finnische Drummer Markku Ounaskari sorgen mit großem Einfühlungsvermögen und virtuoser Technik für das stimmungsvolle musikalische Umfeld, das Langeland benötigt, um ihren in der nordischen Folklore wurzelnden Gesangsstil und das Spiel auf ihrer fünfzehnsaitigen Tischharfe eindrucksvoll zur Wirkung zu bringen. Die dritte Komponente der Langeland’schen Kunst neben Folksongs und Jazzimprovisationen ist die Literatur. Ausgangspunkt ist auf diesem Album die Lyrik der 1923 im Alter von erst 30 Jahren an Tuberkulose verstorbenen finnlandschwedischen Dichterin Edith Södergran, der ersten modernen und für spätere Generationen höchst einflussreichen Poetin Schwedens. Für ihre nach damaligen Verhältnissen gewagte Lyrik wurde die todkranke Poetin öffentlich angegriffen, kaum verwunderlich also, dass sie sich angesichts der tristen Verhältnisse in Visionen und poetische Traumwelten flüchtete. Einige Gedichte stammen auch vom 1994 verstorbenen norwegischen Dichter Olav H. Hauge, der vor allem für seine Naturlyrik größte Anerkennung gefunden hat. Sinikka Langeland und ihre Mitstreiter haben zu einer äußerst fruchtbaren Symbiose von Wort und Musik gefunden, an denen Freunde beider Genres ihre Freude haben werden.
(ECM: Vertrieb: www.lotusrecords.at)