Neu in den Kinos: „Ich Capitano“ (Foto: X-Verleih)
Peter Füssl · 22. Dez 2012 · CD-Tipp

Makoto Ozone Christian McBride Jeff „Tain“ Watts: My Witch’s Blue

Der fünfzigjährige, im japanischen Kobe geborene und in New York lebende Makoto Ozone erwarb sich schon in frühester Kindheit einen Ruf als Hammondorgel spielendes Wunderkind, ehe er als 12-jähriger die erste Oscar Peterson-Platte hörte und umgehend zum Piano wechselte.

Noch heute gilt Ozone als legitimer Nachfolger des legendären kanadischen Tastenzauberers, wenngleich sein musikalisches Universum weit über dessen swingende Fingerfertigkeit hinausgeht, da er als Protegé von Gary Burton natürlich mit weit moderneren Konzepten konfrontiert wurde. Legendär ist Ozones „The Trio“ mit Clarence Penn an den Drums und Kiyoshi Kitagawa bzw. James Genus am Bass, das er vor sieben Jahren nach einer erfolgreichen Dekade gemeinsamen Musizierens aufgelöst hatte. Nun zieht es ihn offenbar wieder zur Trio-Arbeit und er hat in Christian McBride und Jeff „Tain“ Watts kongeniale Partner gefunden für seine gleichermaßen anspruchsvollen wie unterhaltsamen Swing-Attacken, die so angelegt sind, dass sie puristischen Jazz-Fans ebenso viel Spaß machen wie Menschen, die auch gerne mal über Genregrenzen hinaushören. Auf die neun der zwischen fulminantem Up-tempo und gefühlvollen Balladen angesiedelten Eigenkompositionen Makoto Ozones folgt stilgerecht Ellington/Strayhorns unverwüstliche „Satin Doll“, von ganz besonderem Reiz ist aber auch die Solo-Improvisation „Continuum“, die das grandiose Können des Pianisten nochmals speziell ins Schweinwerferlicht stellt.
(Emarcy Records/www.universalmusic.at)