Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Peter Füssl · 09. Sep 2013 · CD-Tipp

Luciano Biondini/Michel Godard/Lucas Niggli: Mavì

Die mitreißende Rasanz und klangliche Vielfalt des Titelstückes „Mavì“, die balladeske Expressivität von „Ausencia“ und der lässige Witz von „Dreaming Dancers“ – die ersten drei Stücke des neuen Albums des kreativen Überflieger-Trios dürfen als eine Art verkürzter Inhaltsangabe dienen, denn so abwechslungsreich und vielschichtig geht es weiter.

Der fingerfertige Luciano Biondini, der Spieltechniken und Klangmöglichkeiten auf dem Akkordeon stets lustvoll erweitert, hat drei Eigenkompositionen beigesteuert und Stücke von Toots Thielemans und Brad Mehldau, aber auch Barockes von G.F. Händel für diese unkonventionelle Instrumentierung arrangiert. Michel Godard, Virtuose auf Tuba, Serpent und neuerdings auch am E-Bass, lieferte ebenfalls drei Kompositionen, die etwas sehr Musikantisches haben und wie alles Notenmaterial als Ausgangspunkt für kreative Expeditionen in musikalische Gefilde jenseits aller stilistischen Grenzen dienen. Der Schweizer Trommler und Perkussionist Lucas Niggli feuert ein vielschichtiges Klangfeuerwerk ab, das seine Compadres nicht nur rhythmisch erdet, sondern auch mit jeder Menge an musikalischen Impulsen versorgt. Uneitle Virtuosität ist hier mit einer unbändigen Spielfreude gepaart, und selbst Komplexes klingt absolut leichtfüßig und geht dem Zuhörer so leicht ins Ohr wie den Musikern von der Hand. Aber Achtung:  „Mavì“ könnte auf unbegrenzte Zeit Ihren CD-Player blockieren!
(Intakt Records)