Lola Marsh: Someday Tomorrow Maybe
Cohen und Landau erfinden sich mit den zwölf Songs nicht neu, sondern perfektionieren ihre Stärken. Da wäre vor allem einmal der ungemein reizvolle Kontrast zwischen ganz großem, oft schon pompösem Pop-Drama und reduzierten, zu Akustikgitarren vorgetragenen Indie-Folk-Songs. Lola Marsh beweisen aber auch wieder ein exzellentes Händchen für leicht ins Ohr gehende Melodien mit großem Wiedererkennungswert und ein gutes Gespür für ausgefallene Instrumentierungen und lässige Arrangements. Songs wie „Echoes“ (man beachte auch das witzige Video), „Only For A Moment“, „Hold On“ oder „What Am I“ verfügen über Hit-Potential. Bei „Give Me Some Time“ oder „Darkest Hour“ wäre man sogar versucht zu sagen, dass sie auch alle Voraussetzungen für einen Lana Del Rey-Hit erfüllen würden, wenn man das nicht auch negativ auslegen könnte. Aber es ist als Kompliment gedacht, denn Yael Soshana Cohen braucht mit ihrer markanten, ausdrucksstarken, warmen und in ihren besten Phasen durchaus hypnotisch wirkenden Stimme wirklich keinerlei Vergleiche zu scheuen. Längst ist auch die Filmindustrie Hollywoods auf die Band aufmerksam geworden, da die Soundtrack-Qualitäten des Lola Marsh-Sounds nicht zu überhören sind. Vielleicht klopft ja Quentin Tarantino bald einmal an.
(Anova Music/Barclay/Universal).
Konzert-Tipp: Lola Marsh präsentieren am 28.2. ihr neues Album am Spielboden Dornbirn.