Israel Nash Gripka: Israel Nash’s Rain Plans
Erst als der aus dem ländlichen Missouri stammende Predigersohn Israel Nash Gripka, der im quirligen New York seine musikalische Karriere mit zwei CDs in Schwung zu bringen versucht hatte, seine sieben Sachen und seine Familie in einen Van packte und in ein Farmhaus im abgeschiedensten Winkel von Texas zog, fand er inmitten des Nichts zu sich selbst.
Aus solchen Geschichten sind Americana-Mythen gestrickt – und exzellente Americana-Platten entstanden. Denn inmitten von staubigen Hügeln und unendlicher Weite dürfte Gripka den Neil Young in sich entdeckt haben, dem er nicht nur stimmlich, sondern über weite Strecken auch musikalisch in dessen Mitte-70er-Jahre-Version sehr nahe kommt, ohne sich den Vorwurf bloßen Plagiats gefallen lassen zu müssen. „Rain Plans“ ist ein atmosphärisch dichtes Album geworden, zu dem auch „Midlake“-Gitarrist Joey McClellan und Pedal Steel-Gitarrist Eric Swanson wunderschöne Stimmungsbilder beitragen. Neuigkeitswert hat das wenig, aber alles schwelgt so unverhohlen in melancholischer Schönheit, badet so tief in hippiesken Tagträumen, dass das Herz aufgeht.
(Loose Music)
