Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Peter Füssl · 19. Jun 2013 · CD-Tipp

British Sea Power: machineries of joy

Mit ihrer fünften Studio-Produktion „machineries of joy“ werden British Sea Power die aufgeschlossene Indie-Pop-Gemeinde nach ihrem nur mäßigen letzten Album „Valhalla Dancehall“ wieder begeistern.

Zwar ist die wilde Schrägheit ihrer Anfangszeit wohl für immer verloren, aber das ausgefeilte Songwriting und der immer größere Abwechslungsreichtum machen das wett und haben durchaus auch ihren Reiz. Zumal die Experimentierlust zunehmend zu wirklich hörenswerten Resultaten führt. Druckvolle Kracher werden elegant in zarten Finger-Picking-Schmelz integriert, Britpop-Songs entwickeln sich zu orchestralen Streicher-Hymnen und monströse Bläsersätze verflüchtigen sich in Garagenrock-Gitarren. Treibende Riffs finden ebenso wie psychedelisch Rauschhaftes oder melancholischer Schönklang ihren Platz im gitarrenorientierten musikalischen Universum des britischen Sextetts um die Zwillingsbrüder Yan Scott und Hamilton Wilkinson, das mittlerweile auf der schottischen Isle of Skye lebt. Mitunter darf’s durchaus auch mal witzig zugehen, oder wiederum in geheimnisvolle, spannungsgeladene Düsternis eintauchen. Bei British Sea Power ist mittlerweile alles möglich, aber nichts ist beliebig – und alles wirkt trotz seiner Verschiedenartigkeit wie aus einem Guss. Diese britische Seemacht braucht keine Kanonen!
(Rough Trade)