Stefan Rüeschs Werke sind derzeit in der Galerie Sechzig in Feldkirch zu sehen. (Durchblick, Acryl u. Kohle auf Leinwand, 126 x 438, 2020, Foto: Markus Tretter)
Peter Füssl · 14. Aug 2017 · CD-Tipp

Avi Avital / Omer Avital: Avital Meets Avital

Der Mandolinist Avi Avital lebt in Berlin, ist auf seinem Instrument eine Ausnahmeerscheinung in der Welt der Klassik und auf Bach und Vivaldi spezialisiert. Der Kontrabassist Omer Avital lebt in New York und verbindet in seinen Kompositionen oft jüdisch-jemenitische Tradition und Berber-Einflüsse mit zeitgenössischem Jazz. Beide sind in Jerusalem als Söhne aus Marokko stammender Juden aufgewachsen, aber nicht verwandt miteinander. So weit ihre musikalischen Erfahrungswelten auch auseinanderliegen mögen, so nah haben sie auf der gemeinsamen Spurensuche nach ihren musikalischen Wurzeln zusammengefunden.

Wirkungsvoll unterstützt werden die Avitals vom exzellenten Pianisten Yonathan Avishai, den man schon von den Alben des Trompeters Avishai Cohen her bestens kennt, und vom höchst gefragten jungen israelischen Perkussionisten Itamar Doari, dessen sensible Rhythmusarbeit den Rückgrat des Unternehmens bildet. Sechs Kompositionen stammen von Omer, zwei von Avi und „The Source And The Sea“ als einzige Fremdkomposition vom in den 1950er-/1960-er Jahren in Israel populären Chansonnier Moshe Vilenski. Entstanden ist ein farbenprächtiger, virtuos gespielter, zwischen Jazz, Klassik und Folklore pendelnder musikalischer Roadtrip. Israelisches, Marokkanisches und Mediterranes fließen in wunderschöne Klangbilder ein, die freilich ohne große Experimente auskommen.

(Deutsche Grammohon/Universal)