Neu in den Kinos: "Die Unschuld" (Foto: Wild Bunch Germany/Plaion Pictures)
Peter Füssl · 23. Mai 2014 · Aktuell

Die GRÜNEN fordern mehr Transparenz in der KUGES-Konstruktion

Einen Artikel des Sozialwissenschaftlers Kurt Greussing in der Mai-Ausgabe der KULTUR-Zeitschrift nehmen die GRÜNEN zum Anlass, eine Anfrage an Kulturlandesrat Harald Sonderegger zu richten. Greussing, der zum Urheberrechtsstreit in Sachen Konzepterstellung zur Dauerausstellung „Buchstäblich Vorarlberg“ recherchieren wollte, wurde die Einsicht in das Museumsarchiv verweigert.

Der grüne Kultursprecher Johannes Rauch bemängelt nun, es dürfe nicht sein, dass eine Landeseinrichtung, die sich die Befragung der Geschichte zur Aufgabe gemacht habe, ihre eigene Geschichte verstecke. Unter dem Motto „Kultur ist kritische Selbstbefragung“ fordert Rauch  – über den konkreten Anlass hinausgehend – „optimale Transparenz“ in Richtung KUGES und der von ihr verwalteten Landeseinrichtungen, die im laufenden Jahr mit rund 11,5 Millionen Euro unterstützt werden. Dementsprechend richtete Rauch an Kulturlandesrat Harald Sonderegger folgende Fragen:

1. Was spricht dagegen, dass die Rechnungsabschlüsse der Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft dem Landtag vorgelegt werden?

2.
Was spricht gegen eine Vertretung der Landtagsfraktionen im KUGES-Aufsichtsrat? Wird die Landesregierung den Parteien in der nächsten Funktionsperiode ein solches Angebot machen?

3.
Wie beurteilen Sie die Weigerung des KUGES-Aufsichtsrat, zwecks wissenschaftlicher Aufarbeitung der jüngsten Geschichte des Landesmuseums Einsicht in den Dokumentenbestand zu gewähren?

4.
Auf welche Rechtsgrundlage stützt sich dieser AR-Beschluss?

5.
Wie lange soll diese Archivsperre aufrecht bleiben?

6.
Halten Sie die Archivsperre für einen konstruktiven Beitrag zur kritischen Hinterfragung der Museumsgeschichte und der Sammlung?

7. Bei einem Informationsaustausch unter ca. 30 Kultureinrichtungen am 28. Jänner d. J. wurde festgestellt, dass ausgerechnet die beiden dazu berufensten Landesinstitutionen, nämlich das Landesarchiv und das Landesmuseum, keinerlei Aktivitäten zum 1. Weltkrieg, der vor 100 Jahren vom Zaun gebrochen wurde und zu einer der größten globalen Katastrophen der Weltgeschichte ausartete, geplant haben. Wie beurteilen Sie diese Tatsache?

Auf die Antworten darf man gespannt sein.

Und sollten Sie den Artikel von Kurt Greussing in der KULTUR vom Mai 2014 noch nicht kennen - hier ist das pdf zum Download.