Markus Blümel
,SOLIDARISCHE ÖKONOMIEN - Die Utopie wird wahr‘, Vortrag
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- 10.03.2022 18:00
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- Vortrag / Diskussion
,SOLIDARISCHE ÖKONOMIEN - Die Utopie wird wahr‘, Vortrag
Zurück zur ÜbersichtBei Prachtwetter wurde am vergangenen Sonntag in den Park der Villa Falkenhorst geladen und man fühlte sich zurückversetzt in jene Zeiten, als hier der schottische Adel residierte und durch die privaten Gärten flanierte. Mit ausgeliehenen Strohhüten bestückt zählte man sich als Besucher nun selbst ein wenig zu jener illustren Runde, wandelte durch den seit 1. Juli eröffneten Skulpturenpark mit Werken von Albrecht Zauner und suchte sich ein schattiges Plätzchen mit Blick auf die Bühne, auf der um 17 Uhr die Salonkapelle Tafelspitz erwartet wurde.
Im schönen Ambiente der Abtei Mariastern-Gwiggen in Hohenweiler startete die Violinistin Editha Fetz eine eigene Konzertreihe. Unter der Leitung von Marc Kissóczy musizierte das neu formierte Ensemble di Lago Costanza Werke, die nicht jeden Tag zu hören sind. Die klangsinnlichen Kompositionen von Ottorino Respighi und Ermanno Wolf-Ferrari und die stringenten Werkdeutungen verströmten eine eindringliche Wirkung. Im Mittelpunkt stand die Sopranistin Sabine Winter. Sie gestaltete Respighis dramatisches Orchesterlied „Il Tramonto“ leidenschaftlich bewegt.
Im 2019er-Album „My Finest Work Yet“ beschäftigte er sich im Gefolge des Wahlsiegs von Donald Trump und der Spaltung der US-Gesellschaft in niemals oberflächlich politischen, sondern ambivalenten Texten mit dem Wesen des Despotismus, mit Apathie und Widerstand und mit politischer Brandstiftung in Zeiten grassierender Charakterlosigkeit. 2020 veröffentlichte er unter dem Titel „Hark!“ ein völlig aus der Reihe tanzendes Christmas-Album mit von Covid inspirierten Weihnachtsliedern, winterlichen Versionen von John Prines „Souvenirs“ oder John Cales „Andalucia“ und einem zur Geige gepfiffenen Schubert-Stück. 2021 tauchte er dann mit seinem Langzeit-Kumpel Jimbo Mathus von den Squirrel Nut Zippers stilistisch tief in traditionelle Country-, Bluegrass-, Folk- und Blues-Gefilde ab, um nun mit seinem 15. Soloalbum „Inside Problems“ wieder aufzutauchen und ganz andere Wege zu beschreiten.
Nachdem die Werkstatt Geschichte im Bregenzerwald seit fast einem Jahr im Rahmen eines Leader-Kleinprojektes gefördert wird und auch schon mit Veranstaltungen in die Öffentlichkeit ging, fand nun am 22. Juni ein Vernetzungstreffen mit Gedächtnisinstitutionen im Bregenzerwald statt, um diesen das Konzept vorzustellen. Wie nun weiter?
Sie bietet allen kulturinteressierten Jobsuchenden einen Überblick über Stellenangebote in Vorarlberg, Liechtenstein, Süddeutschland und der Ostschweiz und hilft allen Kulturinstitutionen in dieser Region, engagierte Mitarbeiter:innen zu finden.
Im Foyer der IMA Schelling Austria in der Gebhard-Schwärzler-Str. 34 in Schwarzach stellt Gerd Menia neue Großformate und kleinere Akte aus. Der 1961 in Hard geborene Künstler lebt in Hard und arbeitet in einem großen, geräumigen, nordwestbelichteten Atelier, das er auch als Ausstellungsraum nutzt. Hier entstand die Serie „verwoben“, die er in einen kultur- und kunsthistorischen Kontext stellt: „Mono no Aware“ – eine „japanische Redewendung für das Bewusstsein der Vergänglichkeit oder auch für die Seele der Dinge“.
Im Theater Kosmos hatte die „Klippenspringerin“, ein Stück von Raoul Eisele, gestern Abend Premiere. Heute Freitag und morgen Samstag, 1. und 2. Juli, treten in der vortrefflichen Inszenierung, Regie Michaela Vogel, die drei exzellent agierenden Schauspielerinnen Laura Dittmann, Kaija Ledergerber und Maria Strauss nochmals auf die Bühne. Der Besuch der 60-minütigen Inszenierung mit dramatischem Tiefgang in der Kosmodrom Reihe lohnt den Weg ins Theater.
Nicht der erste Film, der das Showbusiness auf die Schaufel nimmt, aber eine kühl auf das Wesentliche (Eitelkeiten!) reduzierte Parodie wie diese wird auch nicht alle Tage produziert. Mit Antonio Banderas als ein von sich eingenommener Geck und Penelope Cruz als herrlich exaltierte Star-Regisseurin, die für ihr jüngstes Werk probt: für den besten Film aller Zeiten.
In Hard wird an diesem Wochenende open air am Bodenseeufer unter anderem Paul Thomas Andersons fulminante Teenager-Geschichte „Licorice Pizza" gezeigt. Beim Filmforum Bregenz steht dagegen die feinfühlige argentinische Tragikomödie „Das letzte Geschenk - El último traje" auf dem Programm.
Während sich die meisten Menschen im neunten Lebensjahrzehnt längst geruhsam auf das Altenteil zurückgezogen haben, erfährt Charles Lloyd einen Kreativitätsschub nach dem anderen. Nach den exzellenten Produktionen „8: Kindred Spirits“ und „Tone Poem“ plant der 84-Jährige heuer nun innerhalb von vier Monaten drei Alben in drei unterschiedlichen Trio-Besetzungen zu veröffentlichen. Den Schlusspunkt wird Ende Oktober „Trios: Sacred Thread“ mit Gitarrist Julian Lage und Tabla-Virtuose Zakir Hussain setzen, Ende August erscheint „Trios: Ocean“ mit Gitarrist Anthony Wilson und Pianist Gerald Clayton, und Ende Juni hat „Trios: Chapel“ den von Lloyd als „Trio of Trios“ bezeichneten Reigen eröffnet. „Chapel“ verweist auf die Elizabeth Huth Coates Chapel an der Southwest School of Art in San Antonio/Texas, wo Charles Lloyd den ersten Auftritt dieses formidablen Trios mit Gitarrist Bill Frisell und Kontrabassist Thomas Morgan live mitschneiden ließ.
Bereits zum achten Mal loben die Dornbirner Sparkasse und das Casino Bregenz in Kooperation mit dem Land Vorarlberg und dem ORF den Vorarlberger Kulturpreis aus. Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis sowie zwei Förderpreise (2.500 Euro) gehen nach einem aufwendigen Nominierungsverfahren an Künstler:innen, deren hohes Potential wertgeschätzt und weiter gefördert werden soll. In jedem Jahr werden Kunstschaffende aus unterschiedlichen Sparten vor den Vorhang geholt, im Herbst steht die Interpretation zeitgenössischer Musik im Mittelpunkt des Interesses. Die Initiatoren und Organisatoren Martin Jäger, Markus Klement, Bernhard Moosbrugger und Winfried Nussbaummüller gaben in der Stadtbibliothek Dornbirn die Namen der sieben Nominierten bekannt. Hanna Bachmann, Raphael Brunner, Nikolaus Feinig, Matthias Kessler, Paul Moosbrugger, Guy Speyers und Monica Tarcsay erhalten eine Carte blanche für das Auswahlverfahren, das im September im ORF Funkhaus über die Bühne gehen wird.
Das Bregenzer Theater Kosmos schreibt einen neuen Preis für junge Dramatiker:innen aus: der „Ingo & Ingeborg Springenschmid Preis“. Damit soll ein neuer Impuls für jüngere Autor:innen gesetzt werden.
In diesem aktuellen Community Art Stück und Tanztheaterprojekt im Freien auf Straßen und Plätzen in Lustenau begibt sich das Ensemble des walktanztheaters auf die Suche nach unscheinbaren, alltäglichen Orten, die durch die Hintergrundrecherchen auf ihre Eigenheiten und auch Besonderheiten untersucht werden.
Zum Abschluss der Junikonzerte bei der Schubertiade Schwarzenberg musizierte ein hochkarätig besetztes Quintett. Neben Michael Barenboim (Violine) musizierten Yulia Deyneka (Viola), Kian Soltani (Violoncello) sowie Nabil Shehata (Kontrabass) und die Pianistin Elena Bashkirova. Das reine Schubertprogramm mit früher Kammermusik sowie berühmten Werken, wie die „Arpeggione-Sonate“ und das „Forellenquintett“, bot zwar Abwechslung und eine gute Unterhaltung, doch die hohen Erwartungen an die renommierten Musiker:innen und ihre Werkdeutungen wurden enttäuscht.
1970 erschien Thomas Bernhards Roman „Das Kalkwerk“ und machte den Autor erstmals einer breiteren Leserschaft bekannt. Es erzählt die Geschichte einer leidenschaftlichen Passion, von Konrad, der seit Jahren verbissen an einer Studie über das menschliche Gehör arbeitet, es aber nicht schafft, sie in Worte zu fassen und aufs Papier zu bringen. Seine gelähmte Frau benutzt er als Versuchskaninchen und um ungestörter arbeiten zu können nehmen beide Quartier in einem stillgelegten Kalkwerk. Zunehmend entwickelt sich Konrads Passion zu einer immer zerstörerischen Obsession. Selbst ein Getriebener und von seiner Obsession Gequälter, quält er auch seine Frau stundenlang mit immer denselben Worten, denselben Lauten und kratzenden Geräuschen. Zornig projiziert er sein Scheitern, seine Unfähigkeit auf seine Umgebung, auf seine Frau und so kommt es unausweichlich zum tödlichen Eklat.
Für das vom Verein locart initiierte Pilotprojekt „3 x 12" zur Sicherung des künstlerischen Grundeinkommens haben sich 45 Künstler:innen und Kulturarbeiter:innen um die drei Jahresstipendien beworben. Am 21. Juni hat das Los entschieden, und ab Herbst werden Gabriele Bösch, Natalie Fend und Peter Wehinger ein Jahr lang ein künstlerisches Grundeinkommen erhalten.
„Elvis" ist ein opulenter Bilderreigen, inszeniert wie eine große Party, auch wenn deren Gastgeber zu früh stirbt. Baz Luhrmann („Moulin Rouge") erzählt von der Strahlkraft seines Helden, die ausgerechnet sein Manager Colonel Parker (Tom Hanks) einzugrenzen versucht. Die Geschichte des King of Rock'n'Roll, erzählt von seinem Förderer, der schließlich zu seinem Feind wurde.
In der am 23. Juni abgehaltenen Pressekonferenz der Bregenzer Meisterkonzerte wurde vom Kulturservice der Landeshauptstadt Bregenz die kommende Saison der seit nunmehr über 35 Jahren bestehenden Konzertreihe in Bregenz präsentiert. Heuer und im kommenden Jahr soll mit dem vielfältigen Programm vermehrt auch junges Publikum angesprochen und im Festspielhaus begrüßt werden.
Im Projekt Künstler:innen-Austausch umfasst das Stipendienangebot des Landes Vorarlberg auch eine Kooperation mit der Organisation Hangar.org in Barcelona. Selina Reiterer und Janine Maria Schneider verbringen im laufenden Jahr zwei Monate in Barcelona, während zwei Kunstschaffende aus Barcelona Maria Alcaide und Ely Daou zwei Monate nach Bregenz gekommen sind. Am gestrigen Mittwoch, 22. Juni wurde ihre Ausstellung „Was wäre, wenn“ im Kunstraum DWDS in Bregenz von Kirsten Helfrich eröffnet. Sie ist bis einschließlich Sonntag, 26. Juni täglich von 17.00 bis 19.30 Uhr zu sehen. Maria Alcaide und Ely Daou sind während der Öffnungszeiten anwesend und für Gespräche bereit.
Einladend begrüßen die beleuchteten bunten Oberlichten des Freudenhauses in Lustenau sein Publikum. Die Terrasse ist voll besetzt, das Zelt mit Menschen, die sich an den mit weißen Tischdecken bestückten Kaffeehaustischen angeregt bei Wein und Brötchen unterhalten und sichtlich gespannt des Kommenden harren, gefüllt. Angekündigt: die Österreichpremiere des Stückes „Humans“ der Gruppe C!RCA – 2004 in Australien gegründet, inzwischen in mehr als 40 Ländern auf Tour, von über 1,5 Millionen Zuschauer:innen bejubelt und mit Preisen ausgezeichnet. Die Erwartungen sind hoch und in Anbetracht der ausverkauften Vorstellung ist der vorauseilende Ruf der „Rockstars des Zeitgenössischen Zirkus“, die nicht das erste Mal in Lustenau begrüßt werden, offensichtlich.
Das TaSKino Feldkirch zeigt diese Woche Andreas Dresens über weite Strecken mitreißende Dramödie "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush". Das Harder Open-Air "Hardmovie" startet sein Programm am Bodenseeufer mit der Kunstsatire "Der Mann, der seine Haut verkaufte".
Völlig überraschend schafft das Bildungsministerium ab Herbst 2022 die sogenannten Schultheatercoaches ab. Durch eine formlose E-Mail wurden die sieben österreichischen Schultheatercoaches informiert, dass „sich das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Sinne der neuen Governance verstärkt strategischen Aufgaben wie der Lehrplanentwicklung widmen und sich aus operativen Bereichen, zu denen auch die Tätigkeit der Berater/innen theatraler Bildung gehört, immer mehr zurückziehen. Daher stehen im Schuljahr 2022/2023 leider keine Werteinheiten für Sie zur Verfügung“ (Mail der zuständigen Ministerialrätin Mag.a Klemmer-Senk).
Der 15. Harder Literaturpreis wurde mit Verspätung ausgeschrieben – erst Ende Mai, wenn üblicherweise der Preis im Rahmen des Literaturfestivals HardCover schon verliehen worden ist. Dieses Jahr wird die Preisverleihung im Dezember stattfinden, bis 2. Juli können noch Texte eingereicht werden, und zwar zum zunächst etwas sperrig klingenden Thema „Rohre“...
In ihren Musiktheaterproduktionen für Menschen jeden Alters wenden sich die Schurken oft gesellschaftlich relevanten Themen zu. Ihre neueste Produktion trägt den Inhalt schon im Titel. „Vergissmeinnicht“ handelt vom Alter und von der Demenz. Im Bregenzer Festspielhaus spielten und musizierten Martin Deuring (Kontrabass), Martin Schelling (Klarinette), Goran Kovacevic (Akkordeon) und Stefan Dünser (Trompete) mit einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit und näherten sich dem komplexen Thema sensibel und klangsinnlich an. Die musikalische Werkauswahl brachte eine große Palette von Emotionen auf die Bühne und zum Publikum. Inspirierende Ideen trugen die Inszenierung, sodass die Schurken per Schiff, im Bus und in der Straßenbahn fahren und ihr Zelt an schönen Orten der Erinnerung aufschlagen konnten.