Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Dagmar Ullmann-Bautz · 05. Aug 2018 · Theater

Ein Fest für die Sinne – Shakespeares Sommernachtstraum am Bludenzer Waldesrand

Wie der Name schon verrät, widmet sich die Theatergruppe „Shakespeare am Berg“ mit ihren Stücken dem großen englischen Dichter und Schauspieler. Drei Sommer lang bespielte das Ensemble um Gründer und Regisseur Thomas A. Welte die Bergarena auf dem Muttersberg bei Bludenz mit den Stücken „Macbeth“, „Romeo und Julia“ sowie „Moustache“, einer Adaption von „Was ihr wollt“. Heuer hat sich „Shakespeare am Berg“ am Fuße des Muttersberg niedergelassen, was, im Gegensatz zu den drei letzten Produktionen, logistisch sicherlich ein Kinderspiel war. Seit letzten Donnerstag spielt die Gruppe höchst erfolgreich Shakespeares „Sommernachtstraum“ in Hinterplärsch, einem atmosphärisch stimmigen Ort am Waldesrand, zu Fuß gut erreichbar vom Parkplatz der Talstation Muttersberg.

Vier großartige Schauspielerinnen

Was bei der Premiere am vergangenen Donnerstag dann präsentiert wurde, war nicht nur verwegen, sondern geriet letztlich zum lustvollen und temporeichen Augen- und Ohrenschmaus. Shakespeares märchenhafte Komödie, die sowohl in der Realität als auch in einer Fantasiewelt spielt und von Frauen und Männern erzählt, die sich lieben und hassen bis zur Raserei, mit vier Schauspielerinnen und einem Schauspieler und Musiker zu besetzen, das hört sich nicht nur verwegen an, es ist es auch! Guylaine Hemmer, Anne Noack, Rebecca Selle und Michaela Spänle überzeugten in ihrer Aufgabe mit großer Wandlungsfähigkeit, mit Spielfreude, Präsenz und einem in dieser Besetzung unverzichtbaren komödiantischen, wie auch gesanglichen Potential. Abwechselnd waren sie als Handwerker und Liebende, aber auch als Oberon und Titania zu sehen, die im fliegendem Wechsel ein höchst amüsantes und rasantes Kommen und Gehen auf die Bühne zauberten.

Höchst musikalischer Puck

Allein Nikolaus Herdieckerhoff verblieb in seiner einzigen Rolle als musizierender Puck. Die sehr schöne Idee Puck nur mit Bratsche und Gesang agieren und kommentieren zu lassen, ging vollends auf. So ist die Beweglichkeit des kleinen Schalks wunderbar in seiner Musik zu erleben, allerdings hätte ich mir die Figur nicht in eine Nische verbannt gewünscht, sondern etwas zentraler. Ansonsten besticht das Bühnenbild von Mandy Hanke durch seine Einfachheit und Harmonie und fügt sich in Kombination mit der Beleuchtung wunderschön in die Landschaft. Die Kostüme von Nicole Wehinger konturieren die Figuren und unterstützen sie somit sehr schön, erstaunlich auch, wie rasch diese zwischen manchen Szenen zu wechseln waren.

Köstliche Slapsticks

Regisseur Thomas A. Welte hat einen temporeichen und unterhaltsamen Abend inszeniert, der textlich, musikalisch und auch choreographisch überzeugt und der, mit vielen köstlichen Slapsticks versehen, einfach nur Spaß macht. Das Premierenpublikum bedankte sich mit jubelndem Applaus.

 

Weitere Aufführungen: Do 09.08., Fr 10.08., Sa 11.08., Di 14.08., Do 16.08., Fr 17.08., Sa 18.08.2018
Kartenreservierungen unter reservierung@shakespeareamberg.at oder +43 680 2011907