Entwicklungspotentiale herauskristallisieren und großzügig fördern – die Nominierungen zum Vorarlberger Kulturpreis 2017 in der Sparte „Jazz“ wurden bekanntgegeben
Bereits zum dritten Mal loben das Casino Bregenz und die Sparkasse Bregenz in Kooperation mit dem ORF und der Kulturabteilung des Landes den Vorarlberger Kulturpreis 2017 aus. Nach der „Darstellenden Kunst“ und dem „Tanz“ wenden die Initiatoren in diesem Jahr den Blick in Richtung „Jazz“. Im Rahmen einer Pressekonferenz gaben Jasmin Ölz und Markus Klement (ORF), Peter Jäger (Sparkasse), Bernhard Moosbrugger (Casino) und Winfried Nussbaummüller (Kulturabteilung des Landes) die nominierten Musikerinnen und Musiker bekannt und boten Einblicke in die Entscheidungsfindung und das weitere Auswahlverfahren. Der mit 10.000 Euro dotierte Kulturpreis ist die finanziell höchst dotierte Auszeichnung in Vorarlberg. Überdies werden zwei Anerkennungspreise zu je 2.500 Euro vergeben.
Die Initiatoren freuten sich in ihren einleitenden Statements, dass sich der Kulturpreis Vorarlberg in der Kunst- und Kulturszene bestens etabliert hat und auch über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wird. Die Initiative zur Installierung eines gut dotierten Kulturpreises ergriff Bernhard Moosbrugger ziemlich bald nach seinem Antritt als Direktor des Casinos in Bregenz. Er betonte, dass der Kulturpreis Anerkennung und Motivation für die Künstlerinnen und Künstler aller Sparten sei und hoffnungsvolle Talente fördern solle.
Aus dem Vollen schöpfen
Die Kulturabteilung des Landes unterstützt die Initiatoren bei der Nominierung. Winfried Nussbaummüller berichtete von anregenden Diskussionen und erläuterte die Vorgangsweise. Zur Entscheidungsfindung wurde die Kunstkommission Musik mit Experten wie Florian King vom Jazzseminar Dornbirn, Herbert Walser-Breuss vom Vorarlberger Landeskonservatorium und dem Jazzmusiker Peter Madsen erweitert. So wurde sondiert und ausgelotet, welche Potentiale die zu nominierenden Künstlerinnen und Künstler haben sollen. Dabei konnten die Fachleute aus dem Vollen schöpfen, denn Vorarlberg zeichnet sich durch eine sehr rege und innovative Jazzszene aus.
Schließlich erhielten Johannes Bär, Andreas Broger, Fabio Devigili, Martin Grabher, Veronika Morscher, Benjamin Omerzell und David Soyza eine Art „carte blanche“, um sich den Kulturpreis 2017 zu „erspielen“. Weil Vorarlberg klein ist, sich die Musikerinnen und Musiker kennen und einige bereits miteinander auf der Bühne Musik gemacht haben, haben die sieben Nominierten bald zusammengefunden und kurzerhand beschlossen, beim Auswahlverfahren im ORF Funkhaus als Band aufzutreten. Dies widerspricht zwar im Grunde dem Wettbewerbsgedanken, zeigt aber auf sympathische Weise, wie Musiker „ticken“. So wird es besonders spannend, in welcher Form die einzelnen Bandmitglieder bei ihrem Auftritt als Solisten und mit eigenen Kompositionen ihre individuelle Musikalität und Kreativität herauskristallisieren. Eine internationale Jury wird einen Haupt- und zwei Anerkennungspreise vergeben.
Auffallend ist, dass zumindest zwei international erfolgreiche Namen der Vorarlberger Jazzszene in der Liste der Nominierten nicht aufscheinen: David Helbock und Filippa Gojo. Auf Nachfrage erklärte Winfried Nussbaummüller, dass sich alle mit der Nominierung Befassten einig waren, Künstlerinnen und Künstler einladen zu wollen, die zwar in Vorarlberg und über die Landesgrenzen hinaus bereits Aufmerksamkeit erregt haben, aber den internationalen Durchbruch noch vor sich haben.
Dienstag, 7. November 2017, ORF Funkhaus, 18 Uhr
Kulturpreis Vorarlberg 2017, Vorauswahl
In der Band spielen die Nominierten Johannes Bär (Blechblasinstrumente), Andreas Broger (Saxophon), Fabio Devigili (Saxophon), Martin Grabher (Schlagwerk), Veronika Morscher (Gesang), Benjamin Omerzell (Piano) und David Soyza (Schlagwerk).